Erholsam, zentral, für Familien ideal

LONGUICH. Nah bei Trier, an der Mosel, liegt Longuich. Familie Sonntag schätzt die zentrale Lage, den großen Erholungswert und dass Kindertagesstätte und Grundschule zu Fuß erreichbar sind. Einziges Manko: "Tante Emma" ist längst ausgezogen und wird vermisst.

Fabians Luftballon ist 442 Kilometer weit geflogen. "Bis nach Nürnberg", erzählt der sechsjährige Glückspilz stolz. Bis zum nächsten Sommer muss der Erstklässler, der nur ein paar Meter Fußweg zur Schule hat, warten, bis er den ersten Preis, eine riesige Planschbeckenlandschaft, im großen Garten aufstellen kann.Jung und Alt unter einem Dach

"Hier können die Kinder toben", sagt Karin Sonntag und stößt Jonas (3), der auf der Schaukel sitzt, an. Mit ihrem Mann Jürgen Meyer hat sie neben dem Elternhaus ein Eigenheim gebaut. "Das ist typisch für Longuich. Hier leben oft Jung und Alt unter einem Dach", sagt die dreifache Mutter. Eine Hand wasche die andere. Dies sei für alle Generationen von unschätzbarem Wert. Aber nicht nur die verwandtschaftliche Nähe, auch die zentrale Lage des Moselortes sei ein absolutes Plus für Familien. "Wir sind überall schnell. Wir haben die Autobahnauffahrt vor der Tür." Die meisten anfallenden Alltagsarbeiten wie Einkäufe oder Arztbesuche erledigt Karin Sonntag in der benachbarten Stadt Schweich. Zwar vermisst sie einen Tante-Emma-Laden im Ort, doch es versöhnt sie, dass Bewohner des Schweicher Neubaugebiets Madell die Geschäfte auch nicht schneller erreichen als sie. Ein Auto sei ein Muss. Ansonsten lasse die innerörtliche Infrastruktur kaum etwas zu wünschen übrig: Die Kindertagesstätte bietet eine Ganztagsbetreuung an. Ein Grundstein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist damit gelegt. In der mitgliedsbeitragsfreien Krabbelgruppe tauschen sich Mütter aus und die jüngsten Longuicher spielen zusammen. Die Kinder lernen sich schon vor dem Eintritt in den Kindergarten kennen, was den nicht ganz einfachen Übergang enorm erleichtere. Ein idealer Ort, um Kontakte zu knüpfen, ist der großzügige Spielplatz unter alten Ahornbäumen in der Ortsmitte. Jonas und Fabian lieben das Holzklettergerüst und die breite Rutsche. Der Renner ist ein reparaturbedürftiges Karussell, es fällt dem Spielplatzbesucher als "nicht ganz ungefährlich" ins Auge. "Nach einer sicherheitstechnischen Überprüfung der Spielgeräte werden alle notwendigen Arbeiten am Spielplatz verrichtet", sagt Ortsbürgermeisterin Kathrin Schlöder. Tun wird sich in Zukunft einiges im Bereich Kinder- und Jugendarbeit. Zurzeit ist der offene Jugendraum geschlossen, "weil einige Jugendliche über die Stränge geschlagen haben", so Schlöder.Konzept für Kinder- und Jugendarbeit

Das Positive: Gemeinsam mit Verbandsgemeinde-Jugendpfleger Dirk Marmann erarbeitet die Gemeinde Longuich ein Konzept für Kinder- und Jugendarbeit. Das Projekt, das "solide und systematisch" aufgebaut werden soll, ist beschlossen, steckt aber noch in den Kinderschuhen. Erst einmal steht eine Bestandsaufnahme an. Dort werden die Fragen "Wie ist die Altersstruktur in Longuich?" oder "Welche Angebote gibt es bereits?" geklärt. "Vereine, die schon jetzt eine sehr gute Kinder- und Jugendarbeit leisten, werden selbstverständlich mit eingebunden", sagt die Ortsbürgermeisterin. Jonas und Fabian gehen regelmäßig zum Kinderturnen. "Am liebsten springe ich Seil", sagt der Dreijährige. Während die beiden Großen im Verein Sport treiben, lässt sich Robin (18 Monate) genüsslich in der "Kinderkutsche" an der wunderschönen Moselpromenade entlang schieben. "Genau das ist es, was uns hier so gut gefällt. Die Ruhe im Ort, die Natur, und doch können wir in zehn Minuten in Trier sein", sagt Karin Sonntag. Morgen in "Trier-Saarburg - ganz nah": Aus aller Welt an die Mosel - das besondere Treffen eines Familienclans in Longuich.

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