Erotische Figuren

Konz. Mit ihrer Porzellankunst vereint die Kati Zorn Zeitgeist und Tradition. Eine Ausstellung der thüringischen Künstlerin ist derzeit im Rahmen der Kulturtage des Kreises Trier-Saarburg in der Galerie des Klosters Karthaus zu sehen.

Die Kulturtage stehen in diesem Jahr unter dem Motto "Thüringen". Also bot es sich an, eine Künstlerin aus dem rheinland-pfälzischen Partnerland zu präsentieren. Mit ihren figurativen Porzellanplastiken und Zierartikeln aus dem edlen Material zeigt Kati Zorn einen Ausschnitt aus den Produkten der bekannten ostdeutschen Porzellankunst. Die 1962 in Jena geborene Künstlerin erlernte zunächst den Beruf der Porzellangestalterin in Meißen und spezialisierte sich auf das Modellieren von Figuren. Bevor sie sich im Jahr 2000 als selbstständige Künstlerin in Cursdorf niederließ, arbeitete sie in der "Aeltesten Volkstedter Porzellanmanufaktur". Bereits 1988 machte sie mit ihrer Figurenserie "Mythos" auf sich aufmerksam, für die sie auf der Leipziger Messe eine Goldmedaille erhielt. Ein Teil dieser aus Tier- und Menschenkörpern bestehenden Gestalten aus der griechischen Mythologie ist auch in der Konzer Ausstellung zu sehen. Ebenso wie bei diesen Exponaten "vermenschlicht" die Künstlerin auch in vielen anderen Werken Tiere. So sind Miniatur-Katzen- oder Hunde-Denkmäler zu sehen, auf denen die Büsten der Tiere menschliche Züge tragen. Zentrales Thema des künstlerischen Schaffens von Kati Zorn ist die Erotik. Sowohl mit der Serie "Eros" als auch mit ihren Leuchten und Uhren behandelt die Künstlerin das Thema mal verspielt bis heiter oder erotisch-lasziv. Neben diesen Zierporzellan-Exponaten zeigt die Ausstellung auch ganz praktische Stücke von Buchstützen über Messerbänkchen bis hin zu Flaschenstöpseln. Alle Stücke sind handmodelliert und -bemalt. Dabei fertigt Kati Zorn zunächst Tonfiguren, von denen sie Gipsformen herstellt, in die dann das edle Porzellan gegossen wird. In einem aufwändigen Verfahren werden die Figuren luftgetrocknet, bemalt und mehrfach gebrannt. Nach Ausstellungen in Thüringen, Freiburg, Potsdam und London stellt die Künstlerin nun zum ersten Mal in Rheinland-Pfalz aus. Die Ausstellung im Karthäuser Kloster ist noch bis zum 14. Dezember zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstags bis freitags 16 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 15 bis 18 Uhr.

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