Erstes Sinfoniekonzert nach zehn Jahren

Nach zehn Jahren bietet die Stadt Saarburg Musikliebhabern mal wieder ein klassisches Konzert mit Sinfonieorchester. Am Samstag, 30. Juni, 20 Uhr, gastiert das Orchester der Hochschule für Musik Saar im Rahmen der "Musikfestspiele Saar" in der Saarburger Stadthalle. Grieg und Tschaikowsky stehen auf dem Programm.

Saarburg. "Dieses Konzert ist in gewisser Weise ein Wagnis", meint Norbert Jungblut, Beigeordneter der Stadt Saarburg und Mitglied des Fördervereins der "Musikfestspiele Saar". "Vor zehn Jahren hatten wir hier in der Stadthalle Saarburg das letzte große klassische Konzert mit Sinfonieorchester. Damals kamen 250 Zuhörer. Wie gut das dieses Mal angenommen wird, müssen wir abwarten. Ich befürchte, dass einige bei dem derzeitigen Angebot gesättigt sind." Zeitgleich zu diesem Angebot "konkurriert" am Samstag, 30. Juni, das musikalische Rahmenprogramm der "Saarburger Markttage". "Als wir den Termin für das Konzert festgezurrt haben, sind wir noch davon ausgegangen, dass die ,Markttage' wie immer am ersten Juli-Wochenende sind", erläutert Anette Barth, Saarburgs Kulturbeauftragte. "Nun sind wieder mehrere Attraktionen an einem Wochenende, aber das lässt sich nicht ändern", meint Barth. Jedes Festival steht unter einem Motto

"Grieg on tour" lautet das Motto des Konzertabends, hinter dem das Festival "Musikfestspiele Saar" steht. Seit 1989 besteht der Konzertreigen. Aufgelegt wird es von Beginn an im Zwei-Jahres-Rhythmus. Traditionell ist auch, dass jedes Festival unter einem bestimmten Motto steht. Waren es zu Beginn eine Reihe von Komponisten, so ist der künstlerische Leiter Robert Leonardy inzwischen auf Länder-Schwerpunkte übergegangen. 2007 liegt der Fokus auf den skandinavischen Ländern, ihren Komponisten und Werken.So stehen bei dem Konzert in Saarburg die Konzertouvertüre "Im Herbst" in c-Moll, opus 11, und das Klavierkonzert a-Moll, opus 16 des norwegischen Komponisten Edvard Grieg auf dem Programm. Hinzu genommen hat der Veranstalter die Sinfonie Nr. 6 in h-Moll, opus 74, von Peter Tschaikowsky. Es musiziert das Orchester der Hochschule für Musik Saar, als Pianist tritt der 30-jährige, mehrfach ausgezeichnete Saarländer Marlo Thinnes auf. Dirigiert werden sie von Toshiyuki Kamioka, dem künftigen Generalmusikdirektor des Staatstheaters Saarbrücken, der in seiner Heimatstadt Tokio an der Hochschule der Künste und Musik gleich vier Fächer studierte: Orchesterleitung, Komposition, Klavier und Violine. "Dieses Werk von Edvard Grieg ist eines der populärsten Klavier-Konzerte überhaupt", sagt der Künstler Marlo Thinnes, der an der Hochschule für Musik Saar bei Robert Leonardy und Jean Micault studiert hat. "Manche Pianisten weigern sich sogar, es zu spielen, weil es so populär ist. Ich fühle mich allerdings sehr verbunden mit der Musik, mag diesen für Grieg typischen Springtanz. Das sind herrliche Melodien, zudem sehr gut verpackt." Auch Zuhörer, die nicht regelmäßig in Konzerte gingen, könnten das Programm in Saarburg genießen, verspricht er. Über den Dirigenten Toshiyuki Kamioka sagt Thinnes: "Er ist ein Virtuose mit enormer Erfahrung, hat einen einmaligen Dirigier-Stil. Als Solist fühlt man sich mit ihm wie im Sessel."Karten für zwölf Euro gibt es an der Abendkasse sowie im Vorverkauf im Amüseum in Saarburg, Telefon: 06581/994642.

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