Erträgliches Defizit und neue Farbe für die Schule

IRSCH. Der Haushalt 2007 der Gemeinde Irsch ist unter Dach und Fach. Genau 17 070 Euro beträgt das Gesamtdefizit. Damit gehört der Weinort an der Saar zwar nicht zu den Ausgleichs-Gemeinden in der Verbandsgemeinde Saarburg, Irschs Finanzlage sei jedoch "weniger düster als andernorts", betonte Bürgermeister Leo Lauer.

Haushaltsberatungen geben nur selten Anlass zur Freude. So wird das Geschäftsjahr 2007 für die Mehrzahl der 16 Ortschaften der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg mit einer hohen, oftmals sechsstelligen roten Zahl enden. Auch die Ratsherren von Irsch müssen in diesem Jahr mit einem Defizit leben, das sich allerdings - gemessen am Gesamtvolumen des Gemeindehaushalts - vergleichsweise klein ausnimmt. Konkret heißt das: Im Verwaltungshaushalt stehen den Einnahmen in Höhe von 1 111 400 Euro Ausgaben von 1 128 470 Euro gegenüber. 704 000 Euro für Neubaugebiet

Daraus ergibt sich ein Minus von 17 070 Euro. Einnahmen und Ausgaben im Vermögenshaushalt belaufen sich auf 959 080 Euro. Um den Haushalt wie geplant abwickeln zu können, benötigt die Gemeinde Kredite, deren Summe 198 830 Euro beträgt. "Die Haushaltslage in Irsch ist damit weniger düster als andernorts", kommentierte VG-Chef Leo Lauer (CDU), der zur jüngsten Sitzung der Irscher Ratsherren gekommen war. Ein Grund sei, dass man in Irsch keine Fehlbeträge aus den Vorjahren "mitschleppen" müsse, die in anderen Kommunen für einen Großteil des Haushaltsdefizits verantwortlich seien. Positiv habe sich auch die Senkung der Verbandsgemeindeumlage um einen Prozentpunkt ausgewirkt. "In Irsch macht sich das mit rund 8000 Euro bemerkbar", erklärte Lauer. Man wolle sich bemühen, im Jahr 2008 einen Ausgleich des VG-Haushalts zu erreichen, "um von dem so gewonnenen finanziellen Spielraum erneut die Gemeinden der VG profitieren lassen zu können", stellte der Bürgermeister in Aussicht. Vorerst muss die Gemeinde Irsch jedoch mit den aktuellen Zahlen "leben" und damit mit dem Geld, das ihr im Jahr 2007 zur Verfügung steht. Als mit Abstand größte Einzelinvestition schlägt die Erschließung des Neubaugebiets "In der Acht" zu Buche. Insgesamt 704 000 Euro will die Gemeinde in den Endausbau stecken. 61 200 Euro sollen als Zuschuss vom Land kommen, 602 000 Euro will die Gemeinde über Anliegerbeiträge finanzieren. Der Rest - 40 800 Euro - stammt aus Krediten. Insgesamt 128 080 Euro sollen in weitere Umbauarbeiten im Rahmen der Umnutzung des ehemaligen Winzervereinsgebäudes als Bürgerhaus fließen. 55 000 Euro kostet der Anstrich

Außerdem soll im Jahr 2007 an verschiedenen Stellen im Ort fleißig "gepinselt" werden. Sowohl die Irscher Grundschule als auch die Turn- und Mehrzweckhalle sollen jeweils einen neuen Außenanstrich erhalten. Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt 55 000 Euro. Davon entfallen 30 000 Euro auf die Schule und 25 000 Euro auf die Mehrzweckhalle. Für erregte Gemüter bei den Ratsherren sorgte ein Bericht des Trierischen Volksfreunds über die Januar-Sitzung des Irscher Gemeinderats. In der Sitzung hatten die Fraktionen von CDU und SPD gegen die Nutzung eines Kellerraums in der Grundschule für Privatveranstaltungen gestimmt. Unions-Vertreter Helmut Steuer warf Ortsbürgermeister Jürgen Haag (Freie Wähler) vor, er habe den Sachverhalt im TV-Gespräch nicht korrekt dargestellt und den Eindruck erweckt, die Fraktionen der Union und der Sozialdemokraten seien "wieder einmal gegen etwas" gewesen. Dabei habe es einen driftigen Grund für die Entscheidung gegeben. So wolle man die Grundschule und damit die Kinder unter anderem vor Belastungen durch Zigarettenrauch, mit dem bei Veranstaltungen zu rechnen sei, schützen. Außerdem gebe es alternative Veranstaltungsorte in der Gemeinde. Tatsächlich hatte Haag dem TV im Januar erklärt, der Hauptgrund für die ablehnende Haltung der Fraktionen der CDU und der SPD hinsichtlich einer Privatnutzung des Kellerraums basiere darauf, dass man den Schulbetrieb nicht beeinträchtigen wolle.

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