Die meisten im Ort kennen ihn. Viele lieben ihn. Ohne ihn wäre das kulturelle Leben in der Gemeinde fast undenkbar: der Kirchenchor St. Peter Wincheringen. Es gibt kaum ein Fest ohne die Beteiligung der zwei Dutzend Männer und Frauen. Wenn keine Feiern anstehen, stellen sie eben selbst etwas auf die Beine - etwa den zur Tradition gewordenen bunten Abend. Dabei beschränkt sich der Chor nicht auf die Pflege geistlichen und volkstümlichen Liedguts, sondern beweist auch schauspielerisches Talent. Im Mittelpunkt seines Wirkens stehen allerdings kirchliche Feste. Im Jahr 1885 versammelten sich einige stimmbegabte Frauen und Männer aus Wincheringen, um bei der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten mitzuwirken. Der Kirchenchor St. Peter überstand zwei Weltkriege und die Jahrzehnte danach. Noch bis in die 70er-Jahre zählte er bis zu 50 Mitglieder. Auch heute noch spielt er im kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Gemeinde eine wichtige Rolle. Inzwischen steht Chorleiter Alfred Feltes knapp 30 Sängern gegenüber - Tendenz abnehmend. Monika Mort kennt das Problem: "Wir wären überaus froh, wenn wir mehr Nachwuchs bekommen würden", erklärt die Vorsitzende. Die Zukunft des hauptsächlich bei älteren Generationen beliebten Chores ist derzeit eher ungewiss. Am Wochenende standen die Sorgen jedoch im Hintergrund, schließlich sollte der 120. Geburtstag kräftig gefeiert werden.250 Gäste feiern Geburtstag

Nach einem Gottesdienst, den der Jubilar mit Verstärkung der Kirchenchöre aus Helfant und Palzem gestaltete, ging es hinaus auf den Festplatz beim Warsberghaus. Der Geburtstag stand offenbar unter einem besonders guten Stern, denn die Sonne schien den ganzen Tag. Rund 250 Gäste kamen, um neben dem Kirchenchor "St. Peter" und Sängern aus den beiden Nachbarorten auch den Männergesangverein Nittel-Wincheringen in Aktion zu erleben. Am Sonntag überbrachte die Mosellandkapelle Wincheringen ihre Glückwünsche in Form eines Konzerts.