Es geht auch ohne Gold

Auch wenn die Rahmenbedingungen gestern nicht ganz so günstig waren wie zum gleichen Termin im Vorjahr: Die vom TV befragten Aussteller, Saarburger Geschäftsleute und Besucher zeigten sich zufrieden mit dem "Goldenen Oktober", einem der stärksten verkaufsoffenen Sonntage im Jahr.

Saarburg. Mit skeptischem Blick wird gestern Morgen der eine oder andere Saarburger Einzelhändler gen Himmel geschaut haben. Schließlich stehen und fallen die verkaufsoffenen Sonntage erfahrungsgemäß mit dem Wetter.

Anders als im Vorjahr, als zum "Goldenen Oktober" die Herbst-Sonne strahlte, ließ die diesjährige Wetter-Prognose wenig Platz für große Hoffnungen. Und dennoch: Bis auf einen kurzen Schauer gegen 16 Uhr blieb es weitgehend trocken, so dass zahlreiche Saarburger und Besucher aus dem Umland sich dazu entschieden, den grauen Sonntag in Saarburgs Innenstadt zu verbringen.

"Es ist dieses Mal früh losgegangen", berichteten Erika Brixius und Stefan Müller-Hamann, beide Inhaber von Bekleidungsgeschäften. Nach Herbst- und Wintermode sei gefragt worden. "Wir haben für diesen Zeitpunkt ungewöhnlich viele gefütterte, warme Winterschuhe verkauft", so Müller-Hamann. Auch Thomas Annen von Juwelier Appel zog bereits am frühen Nachmittag positive Bilanz: "Es sind viele Menschen in der Stadt, und es kommen viele zu uns rein, um sich zu informieren. Wir haben aber im Schmuck- und Uhrenbereich auch schon in allen Preislagen sehr gut verkauft, das kann heute kaum besser werden."

Auch Petra Seiler-Kautenburger von "Seiler Moden" bestätigte eine ähnliche Frequenz wie 2008. "Ich würde sagen, es ist kein großer Unterschied zum Vorjahr zu merken. Was bei uns heute stark nachgefragt wird, sind Hemden und Hüte."

Bei ihr wie auch in vielen anderen Geschäften Saarburgs machten erneut die Luxemburger einen Großteil der Kundschaft aus. So wie Marie Lie baert und Kornelie Josette aus Findel zieht es traditionell zahlreiche Damen aus dem Ländchen zu den verkaufsoffenen Sonntagen nach Saarburg. "Saarburg ist immer wieder schön, weil man hier noch kleine Geschäfte findet, in denen man persönlich bedient wird. In Luxemburg-Stadt gibt es fast nur noch teure Boutiquen, das ist ja wie in Monaco", meinte Marie Liebaert.

Auch Chantal Winandy zieht einen Einkaufs-Bummel in Saarburg dem in ihrer Heimat Luxemburg vor. Und der startet stets - wie auch bei ihren beiden Landsfrauen - mit einem gemütlichen Mittagessen in einem der vielen Restaurants.

Einige Lücken bei den Ausstellern



Überwiegend gute Stimmung herrschte auch bei den Ausstellern entlang der Graf-Siegfried-Straße, am Wasserfall und dem Fruchtmarkt. Dabei war eine Handvoll trotz Anmeldung nicht gekommen, sodass - wie am Wasserfall - die eine oder andere Lücke klaffte. "Wir sind seit acht Jahren dabei, und für uns rentiert sich das sehr", erklärten Stefan und Kornelia Samson aus Merzkirchen. Äpfel, Birnen, Viez, Liköre und frisch gepressten Apfelsaft haben sie im Angebot. Auch Dieter Theiss aus Kusel, der zum siebten Mal seinen Ziegenkäse-Stand am Wasserfall aufbaute, war zufrieden mit dem gestrigen Geschäft: "In Saarburg läuft es wegen der vielen Touristen eigentlich immer gut, und die Lage hier am Wasserfall ist toll."

Für Saarburgs Auto- und Zubehörhändler, die sich im Rahmen des "Goldenen Oktobers" zum zweiten Mal auf dem Boemundhof präsentierten, war die Präsenz mehr "eine Image-Frage", wie Elke Schmitt von BMW Schmidt meinte. "Beim Goldenen Oktober ist für das Thema Auto eigentlich kein Platz, das interessiert erst wieder im Frühjahr", bestätigte Kollege Alfons Behr von Ford Werner.

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