"Es wird von Tag zu Tag besser"

WALDRACH. Vor etwa drei Wochen sind die Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung ins neue Rathaus eingezogen. Wochen, in denen immer noch Handwerker das tägliche Bild beherrschten. Der Optimismus auf ein baldiges Bauende ist allerdings ungebrochen.

Vergangene Woche, Donnerstag, 17 Uhr: Der Platz vor dem Gebäude ist Großbaustelle. Maschinen, Baumaterial und ein Dixie-Häuschen prägen das Bild. Am folgenden Tag soll der Bereich vor und neben dem Gebäude gepflastert werden. Noch ist der Zugang für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte schwierig bis unmöglich. Die Büros sind alle beleuchtet. Am Eingang steht Mitarbeiter Werner van Münster: "Drinnen herrscht striktes Rauchverbot", sagt er. "Staub und Sägemehl zur Genüge" ist der erste Eindruck im Innern des Hauses. Handwerker sind fleißig und arbeiten mit Bohrmaschinen, Handkreissägen und Hämmern. In den Fluren liegen Bilder aus dem alten Gebäude in Ruwer auf dem Boden, Türzargen warten auf den Einbau, und im großen Saal wird gerade die Akustikwand eingebaut. Einen Wegweiser gibt es noch nicht. Auf provisorisch angebrachten weißen Zetteln sind die Zimmernummer und der Name des Mitarbeiters notiert.Baulärm soll ab heute kein Thema mehr sein

"Es wird von Tag zu Tag besser," freut sich Abteilungsleiter Josef Hartmann. In den ersten Tagen im neuen Gebäude hat er sehr gelitten. An den "Tagen der offenen Türen", sie waren noch nicht eingebaut, zog es mächtig im ganzen Haus, und es war entsprechend "erfrischend". Hartmann: "Zunächst galt es, sich zu orientieren und herauszufinden, wo denn welcher Kollege sitzt." Nicht einfach, bestätigen auch Joachim Meyer und Frank Morschhäuser von der Bauverwaltung. Ihnen oblag die Organisation des Umzuges. "Unsere Leute hatten vorgeschlagen, selbst beim Umzug anzupacken. Diese Motivation hat mich gefreut", sagt Bürgermeister Bernhard Busch. Das Handicap am Umzugstag: Fliesenleger arbeiteten an der Innentreppe. Die einzelnen Etagen waren nur per Aufzug erreichbar. Inzwischen ist etwas mehr Ruhe in die baustellengeprägte Verwaltung eingekehrt, und es gibt Anlass zu einem ersten Resümee. Auf Wunsch sind überwiegend Einzelbüros eingerichtet worden. Nur in den Bereichen mit gemeinsamer Aufgabenbewältigung waren einige Zweier-Büros und ein Dreier-Büro erforderlich. Das neue Rathaus habe viele Vorteile, schwärmen die Bediensteten. "Von hier aus sind wir wesentlich schneller in den anderen Orten der Verbandsgemeinde", stellt Joachim Meyer fest. Von der Nähe zur Verwaltung ist auch "Kunde" Stefan Haupenthal aus Osburg begeistert. Er spricht vom modernen Bau, der zentralen Lage, und die Handwerker stören ihn nicht. "Wir fühlen uns wohl", sagt auch Bürgermeister Busch, der auf künftig eingesparte Kosten durch die neue Pellets-Heizung oder das papierlose elektronische "Datenmanagment-System" hinweist. "Die Handwerker brauchen einen besonderen Kalender", sagt er, auf den frühen Einzug angesprochen. Systembedingte Umstellungen, wie zum Beispiel die der Telefonanlage durch die Telekom, machten das Anvisieren eines festen Termins erforderlich. Und das war der 28. Oktober. Der Leiter der Zentralverwaltung, Hans Klein: "Obwohl es in den vergangenen Wochen hier etwas wild zuging, war der Umzug zu diesem Zeitpunkt in Ordnung. Das hat die Handwerker in einen moralischen Zugzwang gebracht." Staub, Dreck und Baulärm sollen ab dem heutigen Donnerstag endgültig der Vergangenheit angehören. Mit 150 Besuchern ist das politische Kabarett "Nitribitt und Nierentisch", die erste Veranstaltung im großen Saal, ausverkauft. Zur offiziellen Einweihung des Hauses hat die Verbandsgemeinde für den nächsten Tag (17 Uhr) eingeladen. Um 19 Uhr eröffnet Bürgermeister Busch eine Ausstellung der Künstlerinnen aus der Verbandsgemeinde Ruwer. Fürs Volk gibt es Wein und Gulaschsuppe

Am Samstag, 26. November, hat die Bevölkerung in der Zeit von 10 bis 18 Uhr Gelegenheit, beim "Tag der offenen Tür" das neue Rathaus zu besichtigen. Für Wein vom Fass und eine deftige Gulaschsuppe sorgen der Ruwer-Riesling e.V. und der Malteser-Hilfsdienst. Der Erlös ist für das erdbebengeschädigte Kaschmir bestimmt. Die neue Anschrift der Verwaltung: Verbandsgemeindeverwaltung Ruwer, Untere Kirchstraße 1, 54320 Waldrach, Telefon 06500/918-000, Fax: 06500/918-100, E-Mail: info@ruwer.de.

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