FDP spielt wieder mit

TRIER. Die Kleinen sind die großen Sieger der Kreistagswahl: Bündnis 90/Die Grünen gewinnen nach dem Stand von 23.20 Uhr einen Sitz, die FWG erhält drei Sitze dazu und auch die FDP, die in den letzten beiden Legislaturperioden nicht im Kreistag vertreten war, steigt mit zwei Sitzen wieder ein. Der große Verlierer, die SPD, büßt fünf Sitze ein, die CDU muss einen abgeben.

"Der Trend führt weg von den großen Parteien", kommentierte Landrat Richard Groß (CDU) das vorläufige Ergebnis der Kreistagswahl. "Die CDU muss nicht in Verzweiflung geraten. Sie hat das außergewöhnlich gute Ergebnis von 1999 fast halten können." Fast, aber nicht ganz: 48,29 Prozent stimmten für die CDU, die damit einen ihrer 23 Kreistagssitze verliert. Wesentlich härter traf es die SPD. Die Sozialdemokraten kamen auf 25,72 Prozent - dieses Ergebnis bedeutet den Verlust von 9,48 Prozent der Stimmen. Die Fraktion schrumpft von ehemals 17 auf zwölf Sitze. "Ursache dieses verheerenden Ergebnisses ist die Unzufriedenheit der Wähler mit den Leistungen auf Bundesebene", kommentierte Fraktions-Chef Alfons Maximini am späten Sonntagabend das Abschneiden seiner SPD. "Diese Unzufriedenheit resultiert aus der ungeschickten Vermittlung der Reformvorhaben. Die auf ehrenamtlicher Basis arbeitenden Kommunalpolitiker werden jetzt dafür bestraft." Die Frage einer Koalition stelle sich nicht: "Die FWG wird wohl wie bisher mit der CDU zusammenarbeiten. Eine Minderheitskoalition zwischen der SPD und den Grünen macht keinen Sinn." Bis kurz nach 23 Uhr sah es so aus, als könnten sich FWG und Bündnis 90/Die Grünen über jeweils zwei zusätzliche Sitze freuen. Doch dann änderte sich die Situation zu Gunsten der Freien Wähler: Mit 14,47 Prozent der Stimmen sicherte sich die FWG drei neue Sitze im Kreistag und hat jetzt sieben, die Grünen erhalten mit 7,81 Prozent nur eine Stimme mehr. FWG-Fraktions-Chef Hugo Kohl: "Das ist das Ergebnis einer stabilen Leistung, die wir in Zusammenarbeit mit der CDU fortsetzen wollen." Heide von Schütz (Bündnis 90/Die Grünen) hatte sich schon über die Verdopplung ihrer Fraktionsstärke von zwei auf vier Sitze gefreut. Das vorläufige Ergebnis, dass den Grünen dann doch nur einen einzigen neuen Sitz bescherte, trübte diese Freude nicht wesentlich. "Wir können jetzt eine noch deutlichere Opposition bilden", sagte sie. "Man wird sehen, ob wir mit der übrig gebliebenen Rumpf-SPD zusammenarbeiten." Die FDP kommt zurück, und das gleich mit 3,7 Prozent der Stimmen und zwei Sitzen im Kreistag. "Damit haben wir Fraktionsstärke erreicht, da lässt sich was machen", kommentierte Claus Piedmont. "Ich kann mir eine Zusammenarbeit mit CDU und FWG gut vorstellen."

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