Fahrbahnrisse und ein großes Finanzloch

TABEN-RODT. Die Ratsherren von Taben-Rodt können durchatmen: Dem Ausbau des Wiesenwegs steht so gut wie nichts mehr entgegen. Trotz erheblich geringerer Zuschüsse und unerwarteter Mehrkosten soll Anfang März der Startschuss fallen.

 Eine Fahrt durch den Wiesenweg in Taben-Rodt ist derzeit noch eine holprige Angelegenheit. Im März soll der Ausbau beginnen. TV-Foto: Hermann Pütz

Eine Fahrt durch den Wiesenweg in Taben-Rodt ist derzeit noch eine holprige Angelegenheit. Im März soll der Ausbau beginnen. TV-Foto: Hermann Pütz

Zahllose Flickstellen und Risse im Asphalt machen die Fahrt über den Wiesenweg in Taben-Rodt zu einer holprigen Angelegenheit - noch, denn im kommenden Frühjahr sollen die Missstände behoben werden. "Falls die Witterung mitspielt, wird bereits Anfang März der Ausbau beginnen", stellte Ortsbürgermeister Klaus Neues in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in Aussicht. Zuvor hatten die Ratsherren allerdings noch einige finanzielle Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.Zwei Dinge nicht einkalkuliert

Rund 213 000 Euro - Grundstückskäufe und andere Ausgaben eingeschlossen - hatte die Gemeinde für die Maßnahme in den Haushalt 2006 eingestellt. Insgesamt 71 000 Euro sollen die Anwohner des Wiesenwegs zur Finanzierung beisteuern, 90 000 Euro sollten als Zuschüsse aus dem Investitionsstock des Landes kommen. Doch die Taben-Rodter Ratsherren hatten zwei Dinge nicht einkalkuliert: Erstens bewilligte das Mainzer Ministerium des Inneren und für Sport die gewünschten Zuweisungen nicht in vollem Umfang. Lediglich 50 000 Euro sollen als finanzielle Unterstützung des Landes in das Bauvorhaben fließen. Zweitens steht die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent an. Die Konsequenz: Entsprechend dem Submissionsergebnis, das seit Ende Oktober feststeht, muss die Gemeinde für die Arbeiten im Bereich Straßenbau rund 17 000 Euro mehr hinblättern als erwartet. Damit war guter Rat teuer und eine 57 000-Euro-Finanzlücke zu stopfen. Hinzu kommt, dass lediglich die Hälfte der Landesmittel im laufenden Geschäftsjahr zur Verfügung steht. Die verbleibenden 25 000 Euro sollen erst im kommenden Jahr ausgezahlt werden. Damit beläuft sich die Höhe der zusätzlichen Kredite, die die Gemeinde in diesem Jahr aufnehmen muss, um den Ausbau des Wiesenwegs wie geplant angehen zu können, auf 82 000 Euro. Gemeindeanteil kann nicht verringert werden

Eine Möglichkeit, den Gemeindeanteil zu verringern, besteht nach Auskunft von Klaus Neuses nicht. So sei beispielsweise eine Anhebung der Anliegerbeiträge auszuschließen, da zu deren Berechnung der in Taben-Rodt für die Sanierung von Gemeindestraßen gültige Durchschnittssatz zu Grunde gelegt werde. Am Ende blieb den Ratsherren nur, den zusätzlichen Finanzmittelbedarf in voller Höhe in den aktuellen Nachtragshaushalt aufzunehmen. Ein Tiefbauunternehmen aus Hermeskeil hat unterdessen den Zuschlag für die Bau-Ausführung erhalten. Ein weiterer Beschluss des Gemeinderats bezog sich auf die Erhebung einer Vorausleistung auf die Ausbaukosten. Danach haben die Anwohner des Wiesenwegs sechs Euro pro "gewichtete Grundstücksfläche" zu entrichten. "Der Rest wird nach Abschluss der Bauarbeiten fällig", erklärte Klaus Neuses. Im Vorfeld des für Anfang März vorgesehenen Baubeginns will die Gemeinde mit den Anwohnern Gespräche führen, in die auch Vertreter der Baufirma einbezogen werden sollen. Denn während der Bauarbeiten müsse man mit erheblichen Behinderungen des Straßenverkehrs, zeitweise sogar mit einer Vollsperrung, rechnen, so Neuses. Der Ortsbürgermeister betonte: "Es ist besser, man sagt den Leuten früh genug, was auf sie zukommt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort