Familienvater mit Taktgefühl

WAWERN. Mit Begeisterung spielt Wolfgang Grün nicht nur Tenorhorn, er schwingt auch bei den "Heimatmusikanten" in Wawern den Taktstock.

"Die Heimatmusikanten sind aus dem Dorfgeschehen nicht mehr wegzudenken", ist sich Wolfgang Grün sicher. Seit neun Jahren existiert das Orchester des Heimatvereins. "Wir haben es mit sechs Musikern aus dem Boden gestampft", erzählt der Dirigent. Inzwischen zählen 25 Spieler dazu sowie zehn Kinder und Jugendliche, die ausgebildet werden. Bereits mit neun Jahren begann Wolfgang Grün mit dem Spielen eines Instruments im Musikverein Wiltingen. Sein Vater war begeisterter Musiker: "So stand es nie in Frage, dass ich Musik mache." Als Jugendlicher spielte er im Kreisjugend-Orchester mit und fand von da an noch mehr Gefallen an der Musik. So belegte er verschiedene Lehrgänge und erlernte das Dirigieren. "Ich wollte mich mit der Materie beschäftigen", sagt er. Heute schwingt er nicht nur in Wawern den Taktstock, sondern auch beim Orchester des Musikvereins Saarburg-Beurig. Zudem unterrichtet er einige junge Heimatmusikanten. Als Geschäftsführer übernimmt er im Heimatverein außerdem die Aufgabe des Kassierers und Schriftführers. Das Musizieren hat Grün nicht aufgegeben, obwohl er dirigiert. Ist ein Instrument im Wawerner Orchester nicht besetzt, so übernimmt Grün, derzeit an der Tuba, auch schon mal diesen Part, sobald das Orchester das Stück kennt und auf den Dirigenten zeitweise verzichten kann. Vor elf Jahren zog Grün, der als Verwaltungsangestellter in Konz arbeitet, mit seiner Familie nach Wawern. Per Zufall hatte er bei einem beruflichen Termin die letzte freie Parzelle im damaligen Neubaugebiet entdeckt. "Die Lage war optimal für die Kinder", erzählt der 40-Jährige. Schließlich liege das Grundstück in der Nähe von Spiel- und Sportplatz. An Wawern schätzt Grün besonders die gute Dorfgemeinschaft. Mit viel Eifer wirbt er in der Gemeinde, die rund 600 Einwohner zählt, für weiteren Orchester-Zuwachs: "Bei jeder Veranstaltung appelliere ich an die Leute, mitzumachen. Schließlich spielen Alter oder Wahl des Instruments keine Rolle." Auch seine Frau und die beiden Töchter hat er mit seiner Begeisterung für das Musizieren schon angesteckt. So gehören nun auch zwei Saxophon- und eine Querflöten-Spielerin aus seiner Familie zum Orchester.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort