In der Natur findet jedes Kind, was es braucht. Ruhige Kinder haben die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, lebhafte Kinder jede Menge Raum, sich auszutoben. Eine Woche lang trafen sich die Vorschulkinder des Kindergartens St. Martin mit drei Erzieherinnen im "Grundtal" in Fell.Morgenritual unter Bäumen

Zum Morgenritual standen sie im Kreis unter Bäumen, begleitet von Vogelgezwitscher und Bachgeplätscher. Auf den Tagesplänen stand das Bauen eines Waldsofas aus Zweigen. Förster Reiner Müller streifte mit der aufmerksamen Waldgruppe durch einen Teil seines Reviers, zeigte ihnen Tierspuren und beobachtete mit den Kindern Rehe & Co. Während der Ausnahmewoche entpuppte sich jeder Hang als optimale Rutschbahn, und beim Bauen von Staudämmen versanken Jungs und Mädchen ins Spiel. "Jedes Jahr gehen wir mit den Vorschulkindern eine Woche lang in den Wald", sagte Erzieherin Doris Müller. Ohne Spielzeuge - im Wald ist die pure Fantasie gefragt. Es sei immer wieder aufs Neue faszinierend, wie die Kinder auf die Vielseitigkeit des Waldes reagierten und wie sich ihr Verhalten in der freien Natur verändere. So etwa seien aggressive Kinder unter freiem Himmel viel weniger aggressiv. Und Hilfsbereitschaft werde groß geschrieben. "Wenn ein Kind beispielsweise einen Hang hochgehen möchte und es nicht schafft, ist es selbstverständlich, dass ein anderes Kind ihm die Hand gibt", hat Doris Herrmann beobachtet. "Wir haben auch die ,Naturwesen‘ wie Elfen und Zwerge eingebunden", erzählte Erzieherin Karin Müller. Weil die Kinder keinen Müll liegen ließen und sehr hilfsbereit waren, winkte am Ende ein Schatz, den die Waldfee versteckt hatte. Die Schatzsuche habe ebenso viel Spaß gemacht wie das Stockbrotbacken, mit dem die unvergessliche "grüne Woche" für die diesjährigen Feller ABC-Schützen endete.