Farschweiler erlebt ein Ausnahmejahr

FARSCHWEILER. Eine "richtige" Hauptstraße mit Bürgersteigen hatte sich die Ortsgemeinde Farschweiler seit vielen Jahren gewünscht. Der Wunsch wird nun erfüllt - was jedoch für die Anlieger mit Kosten und Unannehmlichkeiten verbunden ist.

Wer Farschweiler sich aus Richtung über die K 84 nähert, der wird am Ortsrand von einer Baustelle gestoppt. Die Tiefbaufirma Lehnen aus Sehlem hat dort die alt Asphaltdecke herausgerissen und den Unterbau für die neue Fahrbahndecke vorbereitet. Eine "Umleitung" über einen ausgefahrenen Wirschaftsweg ist ausgeschildert - für einen normalen Straßen-Pkw jedoch eine riskante Route. Es empfiehlt sich der Umweg zurück über die B 52.Auftakt am "schwierigen Ende"

Nach der großen Schleife über die Bundesstraße und über "Sternfeld" gelangt man sicher ans innerörtliche Ende der Baustelle. "Dieser Abschnitt ist verkehrstechnisch am problematischsten. Er wurde daher als erster in Angriff genommen und soll schon in 14 Tagen seine Tragdeckschicht erhalten", sagt Ortsbürgermeister Werner Schmitt. Nach diesem ersten Bauabschnitt werden sich die Sanierungsarbeiten auf 750 Metern Länge in den Ortskern vorschieben. Schmitt: "In den letzten zwei Jahren war der Belag der Hauptstraße total marode. Wichtig ist auch, dass wir endlich Bürgersteige bekommen." Bürgermeister Bernhard Busch von der Verbandgemeinde weist darauf hin, dass im Rahmen des Projekts auch schon zwei Plätze mit Bushaltestellen als Dorferneuerungsprojekte fertiggestellt wurden. Der von Busch vorgestellte Kostenplan sieht wie folgt aus: Für die Bürgersteige einschließlich einer neuen Straßenbeleuchtung kommt die Gemeinde mit rund 280 000 Euro selbst auf. Die Anliegerbeteiligung wird bei etwa 8,50 Euro pro Quadratmeter liegen. Allerdings ist dies nur ein Teil des 1,43 Millionen Euro teuren Gesamtprojekts. Den größten Kostenanteil von rund 700 000 Euro tragen die Verbandsgemeindewerke Ruwer für die Erneuerung von Wasserleitungen und Abwasserkanälen. Diese Arbeiten werden auch die meiste Zeit in Anspruch nehmen. Die 0,45 Millionen Euro für den Neubau der Fahrbahn werden aus Landes- und Kreismitteln finanziert. Federführend bei Planung, und Bauleitung ist der Landesbetrieb Straßen und Verkehr Trier. Frühestens Ende 2005 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. So werden die Bewohner von Farschweiler noch ein gutes Jahr lang im Baustellen-Provisorium leben müssen. Viele fragen sich, warum die Arbeiten nicht schon im Frühjahr 2004 begonnen haben. Ortsbürgermeister Schmitt: "Auch aus meiner Sicht wäre das Wünschenswert gewesen - doch darauf hatten wir keinen Einfluss." Ein leidiges Problem hofft Schmitt bald gelöst zu haben: Wegen der Bauarbeiten fuhren nicht mehr alle Zubringerbusse von der Haltestelle Bundesstraße 53/Sternfeld in den Ort hinunter. Besonders nach 18 Uhr häuften sich die Klagen von ÖPNV-Benutzern, die durchs dunkle Gelände ihrer Heimstatt entgegenstolpern mussten. Nun soll an der Baustelle mit Lavaerde ein provisorischer Wendekreis für die Busse geschaffen werden. Schmitt: "In wenigen Tagen wird der Betrieb wieder wie gewohnt laufen." Morgen: Ein Ortsporträt über das kleine Eifeldorf Udelfangen.

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