Fast wie auf dem Wasser gebaut

Kajak-Fahren ist eine eher ungefährliche Sportart in schöner Kulisse - auch wenn dem Paddel des Hintermanns schon mal der Kopf des Vordermanns im Weg stehen kann: Dieses Fazit hat der TV nach seiner ersten Fahrt im Kajak ziehen können.

 Mit Schwimmweste und Rädern als Untergestell ausgerüstet, ist das Paddeln im Altarm, wo kein Schiffsverkehr besteht, besonders leicht. TV-Foto: Silke Steuer

Mit Schwimmweste und Rädern als Untergestell ausgerüstet, ist das Paddeln im Altarm, wo kein Schiffsverkehr besteht, besonders leicht. TV-Foto: Silke Steuer

Schoden. Wer noch nie Kajak gefahren ist, wirft sich beim ersten Betreten des stark schwankenden Bootstegs kritische Blicke zu. Ilka und Jury nehmen den Besuchern die erste Unsicherheit. Die Helfer der Bootsanlage "Fun Beach" in Schoden schieben den starken Wellengang auf das vorbeifahrende Schiff. Die Kajakfahrer sind mit Schwimmwesten ausgerüstet. Ilka erklärt den Weg durch den Altarm der Saar.

Die Paddel müssen synchron bewegt werden

 Mit Schwimmweste und Rädern als Untergestell ausgerüstet, ist das Paddeln im Altarm, wo kein Schiffsverkehr besteht, besonders leicht. TV-Foto: Silke Steuer

Mit Schwimmweste und Rädern als Untergestell ausgerüstet, ist das Paddeln im Altarm, wo kein Schiffsverkehr besteht, besonders leicht. TV-Foto: Silke Steuer



Unters Kajak kommt ein Fahrgestell. Auf geht's zur nächsten Einstiegsstelle an der Staubrücke. Jury gibt den Anfängern eine Einführung: Das Paddel wird mit einer Schaufel verglichen, mit der Wölbung nach hinten muss es durchs Wasser gezogen werden.

Schnell versteht jeder die Technik des Kajak-Fahrens. Halb am Ufer, halb mit dem Kajak im Wasser wird das Lenken geübt. Die Paddel müssen synchron bewegt werden - gar nicht so einfach, besonders für den Hintermann, der sich seinem Vordermann anpassen muss. Der Übergang von Land zu Wasser ist leicht: An Land setzt man sich ins Kajak, und Jury schiebt einen mit dem Boot in die Saar. Anders als beim Kanu sitzt man nicht weit über dem Wasser, sondern auf dem Boden des Kajaks und ist darin eingebettet - eine sicherere Variante für Erstlinge. Die Tour durch den Altarm der Saar ist besonders für Anfänger geeignet, weil dort kein Schiffsverkehr besteht. Vorbei geht es an einer naturbelassenen Landschaft mit vielfältiger Flora und Fauna. Aber Vorsicht vor dem Schilf!

Verfängt man sich darin, muss man mit viel Armkraft das Kajak auf die andere Seite des Flusses treiben. Sobald man die nächste Strömung erreicht, kommt Freude auf: Die Strömung treibt einen wie von selbst. Anders als angenommen, sind die Strömungen nicht so stark, dass man keine Kontrolle mehr über sie hätte. Sie treiben das Kajak dem Flusslauf nach, und in Stromschnellen kommt man meist schneller voran als an wellenschwachen Stellen. Wasser tropft vom Paddel auf Arme und Beine - ansonsten wird man nicht allzu nass beim Kajakfahren.

An der Kanzemer Schleuse erwartet ein Helfer die Kajakanfänger. Mit vollem Körpereinsatz zieht er sie ans Trockene. Mit Rädern unterm Kajak geht es vorbei an der Staustufe zur nächsten Einstiegsstelle. Jury hilft einem, ins Boot zu gelangen. Ab Kanzem verkehren wieder Schiffe auf der Saar. Deshalb gilt es, sich auf der rechten Flussseite zu halten. Ganz so einfach ist das für Anfänger nicht. Immer wieder treibt man nach rechts und stößt gegen eine Flussmauer oder das Ufer.

An Biebelhausen vorbei kann man sich allmählich mit dem Gedanken trösten, dass das Ende bald in Sicht ist. So schön die Fahrt auch ist, sind Ungeübte doch erleichtert, wenn sie am Ziel ankommen.

Fazit: Kajak-Fahren ist sowohl etwas für Profis als auch für Anfänger. Anfänger lassen sich mehr Zeit und genießen die Landschaft, Profis haben ihren Spaß daran, sich mit der Zeit zu messen. Eine Altarmtour dauert circa dreieinhalb Stunden und kostet zwischen 22 und 27 Euro. Vor allem bei strahlendem Sonnenschein sollte man Sonnencreme und Getränke nicht vergessen. HINTERGRUND Wassersport: Segeln, Bananen-Boot, Wasserski, Kajak und Motorboot fahren: In den kommenden Wochen zeigt der TV in einer kleinen Serie, was man im Sommer auf Mosel und Saar alles erleben kann.

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