Fast wie beim Mailänder Derby

LANGSUR. Wenn "Inferno Trier" gegen die "Stubbidenten" kicken und die "Torminatoren" den "FC Hollywood" herausfordern, dann verspricht das eine Menge Spaß. Den gab es beim zweiten "X-mas-goal" in der Langsurer Turnhalle reichlich - auch wenn die Freizeitmannschaften das Fußballturnier sehr ernst nahmen.

Etwas niedergeschlagen wirkt Benjamin schon, als er nach der Pokalverleihung im Flur der Turnhalle auf seine Kumpels von den "Powerkickern" wartet. Die Spieler der anderen Mannschaften seien meist viel älter gewesen, sagt der 14-Jährige. Kein Wunder, dass sein Team aus Klüsserath am Ende nur den vorletzten Platz im zwölf Mannschaften zählenden Feld belegt. Dennoch habe das Turnier viel Spaß gemacht, sagt Benjamin. Dass die Jugendlichen Spaß haben, war auch die Intention der Jugendpfleger der Verbandsgemeinden Trier-Land und Schweich, die das Turnier organisiert hatten.Keine Langeweile für Schiri Kuhn

Ansprechen wollten der Schweicher Jugendpfleger Dirk Marmann und sein Kollege Alexander Gotthard vor allem junge Leute aus den Jugendräumen der beiden Verbandsgemeinden. Die Idee sei sehr gut angekommen, berichtet Marmann. Aus Leiwen, wo ein Jugendraum demnächst erst eröffnet wird, habe sich spontan ein Team angemeldet: Die Spieler von "Streetsocker" konnten sich am Ende im Mittelfeld der Tabelle platzieren. Überhaupt ist Spontaneität an diesem Tag Trumpf in Langsur, das gilt auch für Schiedsrichter Marco Kuhn aus Wintersdorf: Um 10 Uhr morgens habe ihn der Hilferuf der Veranstalter erreicht, erzählt der für den SV Sirzenich pfeifende Unparteiische. Da keiner seiner zwei für das Turnier eingeteilten Kollegen erschienen war, musste eben er zur Pfeife greifen. Von der macht er dann auch reichlich Gebrauch, denn auf dem Spielfeld herrscht nicht immer weihnachtliche Friedfertigkeit. Es gibt kaum eine Mannschaft, die das Turnier trotz aller Ungezwungenheit nicht ernst nehmen würde. So wird zwischen den Toren gerannt, gegrätscht und manchmal auch gestritten, als gehe es um die Trierer Stadtmeisterschaft. Bei der Partie zwischen Inferno Trier und der "3. Halbzeit Föhren" kommt es sogar zu einigen Tumulten, die jedem Mailänder Derby zur Ehre gereicht hätten. Von all dem Trubel bekommen Elena und Verena nur herzlich wenig mit: Die beiden Mädchen aus Langsur sitzen im Vorraum der Halle und verkaufen Getränke und Würstchen. Denn der Jugendclub Langsur hatte sich an der Organisation des Turniers beteiligt und kümmerte sich um Speis und Trank - das hat fast schon Tradition in der Sauergemeinde. Dieses Mal schieben jedoch die weiblichen Mitglieder hinter der Theke Dienst, während ihre männlichen Kollegen die Fußballschuhe schnüren: Zwei Mannschaften haben die Langsurer ins Rennen geschickt, die in der Vorrunde sogar aufeinander treffen. Nach acht eher freundschaftlichen Minuten trennen sich "L.A. Cave" und der "FC Hollywood" unentschieden 1:1. Die Lokalmatadoren von L.A. Cave - "Cave" steht für den Langsurer Jugendkeller - schaffen es dennoch bis ins Finale, wo sie jedoch der Mannschaft aus Aach den Vortritt lassen müssen. Immerhin geht damit der Pokal des "X-mas-goal" erstmals in die Verbandsgemeinde Trier-Land, nachdem im Vorjahr ein Team aus Schweich erfolgreich gewesen war. Die Chance, den Cup zurückzuholen, wird sich sicher im nächsten Jahr bieten. Und so ernst, wie die Jugendclubs ihr Turnier nahmen, werden sie diese Chance auch wahrnehmen wollen.

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