Faszinierende Technik und viel Arbeit

OBERBILLIG. Guido Manternach ist ein Vereinsmensch und als solcher sehr aktiv. Doch der 40-Jährige weiß: "Ich muss etwas zurückschrauben – schon wegen der Familie." Einen Job wird der Oberbilliger allerdings noch nicht so schnell an den Nagel hängen, nämlich den des Wehrführers.

 Auch heute noch ist Guido Manternach von der technischen Ausstattung der Feuerwehr fasziniert. Foto: Hermann Pütz

Auch heute noch ist Guido Manternach von der technischen Ausstattung der Feuerwehr fasziniert. Foto: Hermann Pütz

Moderne Wasserpumpen, leistungsfähige Stromaggregate, bis unters Dach mit Ausrüstung voll gestopfte Fahrzeuge - vor allem für die Technik, mit der Feuerwehrleute zu tun haben, hat sich Guido Manternach schon in seiner Jugend brennend interessiert. Generell habe ihn die Arbeit in der behelmten Truppe gereizt, sagt er. Seit 1981 hat der heute 40-Jährige eine stählerne Kopfbedeckung im Feuerwehrgerätehaus von Oberbillig hängen. Schon früh sollte sich herausstellen, dass die Qualitäten Manternachs nicht nur bei der Brandbekämpfung zum Tragen kommen. Auch Organisationstalent ist dem Mann aus der Fährstraße eigen. 1986 war er an der Entstehung der Oberbilliger Jugendfeuerwehr, die heute 19 Mitglieder zählt, beteiligt. Rund acht Jahre später wurde Guido Manternach stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Oberbillig - und das scheint kein Wunder, entsteht doch im Gespräch recht schnell der Eindruck, dass er Autorität ausstrahlt. Als vor rund einem Monat die Wehrmänner einen neuen Chef suchten, wurden sie schnell fündig. Per Wahl beförderten sie Manternach an ihre Spitze - einstimmig, und das war dem 40-Jährigen wichtig: "Sonst hätte ich den Job nicht gemacht." Denn im Einsatz sei es von großer Bedeutung, "dass die Kollegen bedingungslos hinter einem stehen". In Oberbillig scheint das der Fall. Manternach betont: "Bei uns gibt es eine Bomben-Kameradschaft." Guido Manternach ist in seinem Heimatort allerdings nicht nur mit Uniform und knallgelbem Helm zu sehen, sondern auch seine Stimme ist regelmäßig zu hören. Der Gesangverein "Concordia" kann auf seinen glasklaren Tenor inzwischen kaum noch verzichten. Zudem ist er in diesem Verein als Kassenwart für die Finanzen zuständig. Seinem Bedürfnis, Menschen in Not zu helfen, kommt der 40-Jährige auch bei der Trierer Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) nach. Dort ist er nicht nur Bootswart, sondern auch Stellvertreter des Vorsitzenden. Umgehend zur Stelle ist Manternach ebenfalls, wenn in der Kirche seines Heimatorts, insbesondere am Spieltisch der Orgel, Not am Mann ist. Rund 15 Jahre lang war er sogar Erster Organist. Beruflich ist er als Angestellter einer Trierer Bank tätig. Im Hinblick auf die vielfältigen Aktivitäten Guido Manternachs drängt sich beinahe die Frage auf: Bleibt überhaupt noch Zeit für ein Privatleben? Eines weiß der Oberbilliger: "Ich muss künftig etwas zurückschrauben - schon wegen der Familie." Außerdem sei manchmal ein wenig Ruhe unabdingbar. Genau das sei es auch, was er an seinem Heimatort am meisten schätze. "Ich würde nie hier weggehen", betont Manternach.

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