Felsrutsch verursacht Umwege

AYL-BIEBELHAUSEN/SAARBURG. Mit der Umleitung auf der Kreisstraße 130 zwischen dem Ayler Ortsteil Biebelhausen und Saarburg werden Verkehrsteilnehmer noch eine Weile leben müssen. Schätzungsweise bis Ende März werden die Arbeiten zur Felssicherung an der Straße dauern.

Seit kurzem müssen Autofahrer und alle übrigen Verkehrsteilnehmer, die von Biebelhausen über Niederleuken nach Saarburg wollen, einen Umweg über die Bundesstraße 51 nehmen (TV vom 26. Januar). Ein großes Umleitungsschild bremst sie auf dem geraden Weg an der Einmündung zur B 51 aus. Große Brocken auf der Straße

Der Grund: Vor etwa zehn Tagen hat sich an der Felswand knapp 300 Meter hinter der Saarbrücke ein massives Steinstück aus der Wand gelöst und ist auf die Fahrbahn gefallen. Weitere Felsblöcke drohen nach Auskunft des Landesbetriebs Straßen und Verkehr Trier (LSV) ebenfalls aus der Wand zu brechen. Geologe aus Mainz hinzugezogen

"Ein großer Brocken hängt derzeit noch in dem Spannseil, das 1969 angebracht worden ist", informiert Johannes Müller, Sachgebietsleiter für Kreisstraßen beim LSV. Zunächst hatte sich Herbert Britten, Leiter der Straßenmeisterei Saarburg, mit seinem Team an Ort und Stelle ein Bild von der Situation gemacht. Dem TV gegenüber hatte er jedoch bereits vor ein paar Tagen erklärt, die Situation sei "zu heikel", deshalb ziehe man einen Geologen hinzu. Ein Geologe eines Mainzer Ingenieurbüros habe sich inzwischen die Felswand angesehen. "Mit einer Feuerwehr-Drehleiter ist er sehr nahe herangefahren worden und konnte sich ein genaues Bild von der Stelle machen", erläutert Müller. Der Geologe habe ein Gutachten vorgelegt, der LSV sei nun dabei, alles für die Felssicherung vorzubereiten. Müller: "Die Ausschreibungs-Unterlagen haben wir fertig gestellt. Spätestens am kommenden Montag werden sie an die für die Sanierung in Frage kommenden Fachfirmen versandt." Submissions-Termin sei der 15. Februar. "Wenn feststeht, welches Unternehmen den Zuschlag bekommt, soll die Sanierung so schnell wie möglich beginnen. Allerdings ist das davon abhängig, wie prompt die Firma reagieren kann, wie ihre Auftragslage aussieht", sagt Müller. Spritzbeton soll Risse schließen

Zunächst müssten die heruntergestürzten Steine und alles, was darüber hinaus instabil ist, weggeräumt werden. Die Risse und Klüfte in der Felswand würden auf einer Fläche von acht mal fünf Metern mit Spritzbeton geschlossen. In fünf Metern Tiefe würden Fels-Nägel mit Zement in der Wand verankert. Der LSV-Fachmann erläutert weiter: "Dort, wo das alte Netz kaputt oder brüchig ist, wird es durch ein modernes, so genanntes Tecco-Drahtnetz erneuert."Arbeitsbeginn frühestens am 20. Februar

Günstigerweise beginne die beauftragte Firma am 20. Februar mit den Arbeiten. "Aber das hängt von der Terminplanung der Firma ab", sagt Müller. Dennoch schätzt er, dass die Felssicherung Ende März abgeschlossen sein wird. So lange wird die Umleitung über die B 51 bestehen bleiben. "Für die Arbeiten müssen große Geräte aufgestellt werden. Außerdem ist die Gefahr durch abbröckelndes Material zu groß." Auf rund 165 000 Euro schätzt der LSV die Kosten für die Sanierung. 70 Prozent trägt das Land, 30 Prozent entfallen auf den Landkreis Trier-Saarburg. Der Kreisausschuss hat dem Kreistag empfohlen, die erforderlichen Finanzmittel außerplanmäßig zur Verfügung zu stellen.

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