Feste Größe im Neubaugebiet

RIOL. Mehr als 19 500 Wahlberechtigte sind am Sonntag zur Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Schweich aufgerufen. Einziger Kandidat ist Amtsinhaber Berthold Biwer (CDU). Über den Ausgang gibt es keine Diskussionen. Trotzdem warb Biwer in den vergangenen Wochen bei Hausbesuchen für den Urnengang. Eine der Stationen war Riol.

 Auf Wahlkamptour: Bürgermeister Berthold Biwer (rechts) und Ortsbürgermeister Arnold Schmitt bei Andrea Schönfelder.Foto: Clemens Beckmann

Auf Wahlkamptour: Bürgermeister Berthold Biwer (rechts) und Ortsbürgermeister Arnold Schmitt bei Andrea Schönfelder.Foto: Clemens Beckmann

Der erste Weg führt Berthold Biwer zu den freiwilligen Helfern, die die Spuren des Rioler Weinfestes beseitigt haben. "Geht Ihr auch alle wählen?", fragt er in die gut gelaunte Runde. "Das kommt aufs Wetter an", antwortet Winzer Johannes Lex und hat die Lacher auf seiner Seite. Für die Männer, die sich ein kühles Blondes schmecken lassen und sich auf den Schwenkbraten freuen, ist Biwer ein alter Bekannter. Schließlich ist er in Riol aufgewachsen. Doch auch im Neubaugebiet ist der Mann, der sich um eine zweite Bürgermeister-Amtszeit bewirbt, eine feste Größe. "Natürlich gehen wir am Sonntag wählen", erklären viele der Leute, die ihre Türen öffnen. "Das ist aber nett", sagt Sandra Leim, als ihr Berthold Biwer seinen Flyer, Kugelschreiber und Streichhölzer reicht. Sie und ihr Lebensgefährte Heinz Konder fühlen sich wohl in Riol. "Wir sind gut aufgenommen worden", sagt Konder. "Natürlich gehe ich zur Wahl", sagt einige Häuser weiter auch Carolin Wilhelm. Ortsbürgermeister Arnold Schmitt, gleichzeitig CDU-Gemeindeverbands-Vorsitzender, betätigt sich als kompetenter Führer. "Sie hat sich sehr stark für einen Neubau des Kindergartens engagiert", sagt er, als Andrea Schönfelder von Berthold Biwer begrüßt wird. "Ich weiß Bescheid", meint Jörg Folz, als er die Tür öffnet. Er weiß nicht nur über die Wahl Bescheid, sondern möchte auch etwas über Biwers verwandtschaftliche Beziehungen nach Riol wissen. Neubaugebiete haben es so an sich, dass dort ewig lange gearbeitet wird und auch nicht alles zur Zufriedenheit ausgeführt wird. Während sich Heinz Konder und Sandra Leim "nur" über zwei defekte Begrenzungssteine ärgern, moniert Jörg Folz, dass die versprochene Aufschüttung hinter seinem Grundstück auf sich warten lässt. Biwer und Schmitt schreiten zur Ortsbesichtigung. Es handele sich um Ausgleichsflächen, klären sie auf, versprechen aber, sich für schnelle Abhilfe einzusetzen. Familie Kühn hat ihr neues Heim erst vor wenigen Wochen bezogen. "Ich wähle Sie, weil Sie die Dachterrasse genehmigt haben", sagt Traudel Kühn zu Arnold Schmitt. Der Ortsbürgermeister steht allerdings erst 2004 zur Wiederwahl an. Doch auch mit Berthold Biwer kann sie sich anfreunden. "Ich bin eine Sympathie-Wählerin", sagt sie. Traudel Kühn würde zur Repräsentationsfigur der Region taugen. "Das ist eine wunderbare Gegend. Man fühlt sich wie im Urlaub." Ein Anliegen hat sie aber. "Ich hoffe, dass wir hier Kontakt bekommen", sagt sie. Das sei in Riol kein Problem, versichern ihre Gäste.Freundschaftliches Treffen vor dem Doppelhaus

Thomas Görgen freut sich bereits auf "Riol am See", das Freizeitprojekt, das Orts- und Verbandsgemeinde forcieren. Auch Günter Zimmer gefällt es in Riol. Auch er versichert Berthold Biwer seine Sympathie. Susanne Düx und Regina Berg haben sich vor ihrem Doppelhaus niedergelassen, einer interessanten Konstruktion mit viel Holz. Der Mann von Susanne Düx ist Architekt, hat das Haus für die befreundeten Familien entworfen. Auch hier herrscht Wohlfühl-Atmosphäre. Doch weil ein Neubaugebiet lange seiner Fertigstellung harrt, weisen die beiden ganz freundschaftlich auf die noch fehlende Teerschicht vor dem Haus hin. "Gehen Sie bitte zur Wahl." Diesen Appell hören alle, die dem Bürgermeister an diesem Nachmittag die Tür öffnen. Keiner der Adressaten schiebt diesen Wunsch beiseite. So geht der Amtsinhaber mit der Hoffnung in den Wahlgang, dass die Menschen sich am Sonntag ins Wahllokal begeben, obwohl auf dem Wahlzettel nur der Name Berthold Biwer steht.

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