Feuer und Rauch über Trierweiler

TRIERWEILER-NEUHAUS. Mit großem personellen Aufwand übte die Feuerwehr Trier-Land den Ernstfall. "Feuer im Gefahrstofflager" lautete der Alarm.

Explosionen hallen durch Neuhaus, ein dichter, schwarzer Rauchpilz steigt in den Himmel. Gleichzeitig heulen Alarmsirenen. Das Betriebsgelände der Firma Bickel-Logistik sieht chaotisch aus. Dichter Qualm dringt aus den offenen Toren. Leck geschlagene, blaue Fässer rollen über den Hof. Jemand ruft um Hilfe - ein angsterfüllendes Szenario. Zum Glück handelt es sich bei diesem Unglücksfall in Trierweiler-Neuhaus um eine Übung. Die Explosionen rühren von Feuerwerkskörpern, der Qualm ist künstlich. "Ein Gabelstapler hat bei Verladearbeiten ein Fass beschädigt", erläutert Marc Buschmann, Pressewart der Feuerwehr, die Lage. "Die Flüssigkeit entzündet sich, es kommt zu einer Verpuffung." Schon wenige Minuten nach dem Alarm treffen die ersten Wehren ein. Eine der Ersten sind die Feuerwehrleute aus Sirzenich und Newel. Unter Atemschutz erkunden die Männer die Lage, gehen im dichten Qualm vor. Ein "Verletzter" sagt den Wehrleuten, dass sich noch weitere Personen in der Halle befinden. Es ist Eile geboten, Menschenrettung hat Priorität. Weitere Wehren treffen ein: Trierweiler und Welschbillig. Die Feuerwehr Kordel sorgt für Atemschutzüberwachung, bringt Reserveflaschen und Pressluftatmer an die Einsatzstelle. Die Führungsstaffel der Verbandsgemeinde nimmt sich der Lage an, wird später durch die Führungsgruppe des Landkreises verstärkt. Die Gesamtleitung hat Wehrleiter Peter Heinz. Der hat ein Auge darauf, wie die Frauen und Männer der Wehren agieren. Alles wird zur späteren Analyse festgehalten. Um ein Chaos an der Einsatzstelle zu verhindern, fahren alle eintreffenden Wehren zunächst einen Bereitstellungsraum in einigen hundert Meter Entfernung an. Von dort werden sie auf Anforderung des Einsatzleiters gezielt zum Einsatz gebracht. Die Wehrleute des Gefahrstoffzuges Trier-Saarburg mit ihren Schutzanzügen messen die Schadstoffbelastung in der unmittelbaren Umgebung der Halle. Sie kontrollieren die herumliegenden, auslaufenden Fässer. Später bergen sie die Tonnen, verschließen die Kanalisation. Mittlerweile sind die beiden Drehleitern der Wehren aus Schweich und Konz aufgefahren. Aus großer Höhe legen Wehrmänner einen dichten Wassernebel über die Halle. Rettungsdienste kümmern sich um die "Verletzten". Immer wieder wachen der Wehrleiter und die Einsatzleitung über die Aktionen der Feuerwehren. Bald hat sich der Qualm verzogen, die ersten Einheiten rücken ab. Nachdem auch die Dekontaminationsanlagen abgebaut sind und im Führungsstab Ruhe eingekehrt ist, zieht Wehrleiter Heinz das erste Fazit. "Wir haben aus dieser Übung und aus den Vorbereitungen viel gelernt. Früher hätten wir bei dieser Lage rund 70 Wehrleute mehr gebraucht. Dank neu verlegter Wasserleitungen und Hydranten steht uns dieses Personal nun als Reserve zur Verfügung." Dass Fehler gemacht wurden, gibt Heinz zu. "Aber", so der Wehrleiter, "daraus lernen wir ja." Auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Wolfgang Reiland, ist zufrieden: "Ich habe ein gutes Gefühl, wenn ich sehe, dass unsere Wehren gemeinsam mit der Unterstützung durch benachbarte Einheiten auch mit einer solchen Lage fertig werden."

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