Fleiß drückt den Preis

TRIERWEILER-UDELFANGEN. In Zeiten knapper öffentlicher Finanzen ist Eigeninitiative gefragt. In Udelfangen wird sie in vorbildlicher Weise praktiziert. Ganz nebenbei werden dabei 40 000 Euro gespart.

 "Vorarbeiter" Josef Hill (auf der Leiter) und Ortsvorsteher Matthias Burg (rechts daneben) freuen sich über die tatkräftige Hilfe der Mitbürger.Foto: Elmar Kanz

"Vorarbeiter" Josef Hill (auf der Leiter) und Ortsvorsteher Matthias Burg (rechts daneben) freuen sich über die tatkräftige Hilfe der Mitbürger.Foto: Elmar Kanz

Von rund zwei Millionen Euro Gewerbesteuer bleiben der Gemeinde Trierweiler gerade einmal etwa 40 000 Euro. Den Löwenanteil kassieren die Verbandsgemeinde, der Kreis, das Land und der Bund (der TV berichtete). Da bleibt den Anwohnern des Ortsteils Udelfangen nichts anderes übrig, als den Ausbau ihres Gemeindehauses selbst in die Hand zu nehmen. Josef Hill, Beigeordneter der Gemeinde Trierweiler und Stukkateurmeister im (Un)-Ruhestand, leitet den "Bautrupp"."Von 1999 bis 2000 wurde das Gemeindehaus umfangreich renoviert und umgebaut. 2001 war die Einweihungsfeier. Für den Ausbau des knapp 180 Quadratmeter großen Dachgeschosses hat das Geld aber nicht mehr gereicht", erzählt er. Zusammen mit Ortsvorsteher Matthias Burg, seinem Stellvertreter und weiteren Gleichgesinnten habe man beraten, was zu tun sei. "Denn", so Hill, "die Räume stehen leer, die Heizung läuft und der Musikverein braucht dringend einen Proberaum." Natürlich werde das Dachgeschoss nach der Fertigstellung aber auch für andere Anlässe zur Verfügung stehen.Gemeinsam erarbeiteten die Leute vom Bau die Planung. Neben dem großen Raum mit einer Vielzweck-Ecke und zwei Abstellkämmerchen entstehen Toilettenanlagen. "Und endlich bekommt unser Ortsvorsteher ein eigenes Büro", betont Josef Hill. Bisher hatte Matthias Burg die Geschicke der Gemeinde vom Wohnzimmer aus geleitet.Den Ausbauantrag der Udelfanger genehmigte der Ortsgemeinderat Trierweiler sofort. Lediglich das benötigte Material stellt die Gemeinde. Alles andere geschieht in Eigenleistung. Sofort machte man sich auch an die Arbeit. "Die Einsatzbereitschaft ist groß", stellt Vorarbeiter Hill zufrieden fest, "etwa 26 Helfer sind dabei."Die Berufstätigen könnten zwar nicht immer zur Stelle sein, doch es habe sich ein verlässlicher, harter Kern gebildet. Spitzenreiter bei den bisher geleisteten Arbeitsstunden seien Edmund Ziewers, Matthias Burg und Ernst Jakoby. Diese aber stellen klar: "Keine falsche Bescheidenheit. Hill selbst gehört auch dazu. Ohne den Chef geht es schließlich nicht."Am 20. November 2002 begannen die Arbeiten. Bis zum Jahresende wurden bereits 560 Stunden geleistet. Etwa Mitte März soll der Ausbau beendet sein. Bis dahin rechnet man mit weiteren 750 Arbeitsstunden. Josef Hill schätzt den durch die Eigenleistung gesparten Betrag auf 40 000 Euro.

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