Fließsand treibt die Kosten

KONZ. (ph) Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Konz hat zusätzliche Ausgaben von knapp 110 000 Euro für das Neubaugebiet "In der Acht" in Tawern genehmigt. Der Rat beschloss, die Kanalisation in dem Gebiet mittels einer so genannten Vakuumentwässerung zu verlegen. Außerdem votierten die Ratsmitglieder für weitere Investitionen zum Aufbau der Ganztagsschulen in Konz.

Bürgermeister Winfried Manns (CDU) sagte, bei den Kanalarbeiten für das Tawerner Baugebiet sei man auf eine Schicht "Fließsand" gestoßen. Dieser entstehe, wenn Sand auf einer wasserundurchlässigen Schicht liege. Bei Erdarbeiten "fließe" der feuchte Sand unaufhörlich in eine Baugrube nach und müsse deswegen entweder mit Bohlen abgetrennt oder per Vakuumentwässerung stabilisiert werden. Der Werkausschuss habe diese Methode gewählt, da sie die billigere sei. Der Kanal sei mittlerweile vollständig verlegt. Manns sagte, dass niemand etwas von der Fließsand-Schicht gewusst habe - trotz eines vorliegenden Bodengutachtens. Dies habe die Bodenverhältnisse nur stichprobenartig untersuchen können. "Das konnte man vorher einfach nicht wissen", fügte er hinzu. Er verwies darauf, dass die Bauherren keine zusätzlichen Kosten zu tragen hätten. SPD-Fraktionsvorsitzender Lothar Rommelfanger sagte, es müsse diskutiert werden, wer die zusätzlichen Kosten zu tragen habe. Manns stimmte ihm zu, dass "über die Verteilung der Kosten zwischen Verbandsgemeinde und Ortsgemeinde noch gesprochen werden muss".Verwaltung soll über Bauaufträge entscheiden

Einstimmig beschloss der VG-Rat, den ehemaligen Werkraum der Hauptschule Konz zum Aufenthaltsraum für die künftigen Ganztagsschüler umzubauen. Wie Erster Beigeordneter Bernhard Henter (CDU) erläuterte, sei für die Umbaukosten von rund 100 000 Euro ein Zuschuss von 70 Prozent zu erwarten. Zudem schlagen Anschaffungen für die Essensausgabe im TG-Sportpark nach Henters Worten mit etwa 90 000 Euro zu Buche, von denen der Kreis jedoch ein Drittel trägt. Der Anteil für die VG werde aus Förderpauschalen finanziert, die der Bund für Ganztagsschulen gewähre. Der VG-Rat beschloss einstimmig, das Essensgeld pro Mahlzeit auf 3,95 Euro festzulegen, wovon die Eltern 2,60 Euro zu tragen hätten. Ab dem dritten Kind wird ein Nachlass von 25, ab dem vierten von 50 Prozent gewährt. Sabine Tober-Gödert, Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, schlug vor, schon ab dem zweiten Kind eine Ermäßigung von 50 Prozent vorzusehen. Die vom Hauptausschuss vorgeschlagene Regelung sei für eine Familie mit durchschnittlichem Einkommen nicht bezahlbar. Mehrere Ratsmitglieder zeigten sich erstaunt über diesen Vorschlag, da die Grünen die geringeren Nachlässe im Hauptausschuss mit verabschiedet hatten. Schließlich kamen alle Fraktionen überein, dem im Juni neu zu wählenden VG-Rat zu empfehlen, sich über weitere Ermäßigungen Gedanken zu machen. Bernhard Henter wies darauf hin, dass es für die Höhe der Essenskosten eine Verordnung gebe, die die so genannte Haushaltsersparnis für Eltern von Ganztagsschülern auf 2,60 Euro festlege. Abschließend ermächtigte der Rat die Verwaltung, in Absprachen mit den Ausschüssen über wichtige Angelegenheiten, etwa Bauaufträge, zu entscheiden. Bürgermeister Manns sagte, dies sei besonders mit Blick auf den Bau des Sportplatzes in Kommlingen von Bedeutung, der noch im Sommer begonnen werden soll.

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