Frankreich lässt grüßen

TRIER. (ph) Den Kreiskulturtagen 2004 steht nichts mehr im Weg: Der Kreisausschuss genehmigte bei seiner jüngsten Sitzung das Finanzierungskonzept für die 40 Veranstaltungen. Ferner beriet der Ausschuss die Auswirkungen der Sparpläne des Bistums Trier auf den Landkreis.

"Frankreich" heißt das Leitthema der diesjährigen Kreiskulturtage, die von Ende September bis Anfang Dezember stattfinden werden. Der Kreistag hatte für die Veranstaltungen bereits 35 000 Euro an Haushaltsmitteln bereit gestellt. Davon entfallen 22 000 Euro auf Spenden der Sparkassen-Kulturstiftung, 10 380 Euro auf zu erwartende Eintrittsgelder und 2620 Euro auf den Zuschuss des Kreises. Christina Spies (SPD) sorgte sich um die regionale Ausgewogenheit der Veranstaltungen, die einige Verbandsgemeinden im Hochwald nur wenig berücksichtigten. Landrat Richard Groß (CDU) verwies darauf, dass der Hochwald mit dem "Kulturherbst" eine eigene Veranstaltungsreihe habe, die vom Land finanziell gefördert werde. Rudolf Müller (CDU) erinnerte an einen Grundsatzbeschluss des Kreistages, wonach die Kreiskulturtage inhaltlich und zeitlich einzugrenzen seien. Dies gelte auch, wenn sich in einigen Gemeinden keine passenden Angebote finden ließen. Auf Antrag der CDU-Fraktion erläuterte Landrat Groß mögliche Auswirkungen der Sparpläne des Bistums Trier auf den Kreis. Er sei nach einem Gespräch mit dem Generalvikar, der ihm die finanzielle Situation des Bistums erläutert habe, der Ansicht, "dass dieses Sparen nötig ist", sagte Groß. Allerdings dürfe es "nicht auf Kosten der Kommunen geschehen". Welche Belastungen auf den Kreis zukämen, wenn das Bistum tatsächlich mehrere Kindergärten schließen werde, könne er erst mit Sicherheit sagen, wenn Anfang Juli die konkreten Beschlüsse verkündet werden."Sparen nicht auf Kosten der Kommunen"

Müller wies darauf hin, dass der Kreis Trier-Saarburg mit mehr als 50 Prozent den höchsten Anteil kirchlicher Kindertagesstätten in der Region habe. Er betonte, dass die Sparpläne nicht ausschließlich auf Kosten der Kommunen gehen dürften. Ein Kreistagsmitglied fügte hinzu, dass nach seinen Erkenntnissen auf den Kreis jährliche Personalkosten von etwa 410 000 Euro zukämen, wenn das Bistum neun Kindertagesstätten schließen und der Kreis diese übernehmen würde. Er frage sich, ob das Bistum nicht noch finanzielle "Reserven", Grundbesitz etwa, habe, um die Schließungen zu verhindern. Einstimmig beschloss der Kreisausschuss, eine "Silberne Ehrennadel" einzuführen, die als Anerkennung an Kreistagsmitglieder verliehen werden soll, die 15 Jahre im Amt sind oder an Menschen, die sich auf politischem, kulturellen, wirtschaftlichen oder sportlichem Gebiet um den Landkreis verdient gemacht haben. Die Ehrennadel hat einen materiellen Wert von 19 Euro, zeigt als Motiv das Kreiswappen und wird vom Landrat nach Anhörung des Kreisausschusses verliehen. Ebenso einstimmig beschloss der Kreisausschuss, sich mit zusätzlichen 29 000 Euro an der Ausstattung der Ganztagsschulen im Schulzentrum Konz zu beteiligen. Diese seien nötig, um einen derzeitigen Kraft- in einen Lagerraum umzubauen und eine Küche ergänzend auszustatten, sagte Landrat Groß. Des weiteren genehmigte der Kreisausschuss den Vorschlag, vorläufig 11,86 Prozent der Unterhaltskosten für die Bauten auf dem Ruwer-Hochwald-Radweg zu übernehmen. Dies sei eine "Notlösung", so Landrat Groß, da sich die Stadt Trier bislang weigere, diesen ihr zugedachten Anteil zu übernehmen. Er sagte jedoch zu, über diese Frage mit der Stadt Trier weiter zu verhandeln.

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