Frauenpower an der Mosel

LEIWEN. "Ohne uns läuft nix!" – Davon sind einige Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Leiwen überzeugt. Sie organisieren Feste und Ausflüge, backen "Kuchen wie vom Konditor", plaudern und haben viel Spaß.

"Mit den Frauen kann man über Dinge sprechen, die man zuhause nicht erzählen kann", sagt Hedwig Stoffel. Seit 40 Jahren ist ihr die Gruppe "sehr wichtig". Pastor Ernst Maria Laub gründete die Gemeinschaft. Dort stieß Gründungsmitglied Hedwig Stoffel damals auf Frauen, denen es genauso ging, die auch Gesprächsbedarf hatten. Die Treffen bieten auch heute noch den willkommenen Rahmen, um über Kindererziehung und über dieses und jenes Problem zu sprechen, und um zu feiern. Einmal im Jahr organisiert die Frauengemeinschaft, am Freitag vor Palmsonntag, einen Seniorentag. Bürger ab 70 Jahre klönen bei Kaffee und Kuchen und amüsieren sich über die Akteure auf der Bühne, die verlässlich alle Jahre wieder ein Theaterstück aufführen. "Auch die Kranken im Ort werden nicht vergessen. Wir bringen ihnen einen Teller mit Kuchen", sagt Irene Treinen. Sie ist, neben Edith Berweiler, Renate Leim, Karin Forster, Änni Lorenz und Dorothe Jostock, eine der sechs Vorstandsfrauen. Der Samstag gehört den jüngeren Frauen. "Dann passen die Omas, die am Vortag gefeiert haben, auf die Kinder auf", sagt Renate Leim. Während des "Juniorinnencafés" komme nur gekaufter Kuchen auf den Tisch, sagt Irene Treinen (64). Das Motto dieses beliebten Tages: "Bedienen lassen und amüsieren." Einmal im Jahr brechen Leiwens Frauen für mehrere Tage aus dem Alltag aus. "Nach dem Reisesegen am frühen Morgen geht's mit dem Bus los", erzählt Änni Lorenz (72). Diese Fünf-Tage-Tour sei früher ihr Urlaub gewesen. "Davon habe ich das ganze Jahr gezehrt." Anfang November steht wieder eine Fahrt an. Ein Tagesausflug nach Unckerath. In dem Anmeldungsschreiben ist von rauschenden Partys bis in die frühen Morgenstunden die Rede. "Das ist die Tagesfahrt für die jüngeren Frauen", sagt Änni Lorenz. Da sein für andere, prägt nicht nur die privaten alltäglichen Verpflichtungen der Leiwener Frauen, sondern auch ihr Wirken in der Gemeinschaft. Der Erlös des so genannten Missionscafés beispielsweise kommt Hilfsbedürftigen zugute. "Wir sind da, wenn wir gebraucht werden", sagt Renate Leim. Auch beim Pfarrfest packen sie an und backen Kuchen. "Wenn ich meine Mokkatorte um zwei Uhr hinstelle, ist um Viertel nach zwei kein Stück mehr da", sagt Hedwig Stoffel. Ihr Kuchen, der laut Irene Treinen aussieht wie vom Konditor, ist begehrt. Hunderte von Kuchen hat Hedwig Stoffel schon für Kaffeeklatsch und Feste kreiert. "Ein Jahr lang wollte ich mal zählen. Bei 90 habe ich aufgehört."

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