Frauenpower in Farschweiler

FARSCHWEILER. Für Farschweilers Frauen kein Problem: zwölf Zentner Kartoffeln verarbeiten oder nach 260 Arbeitsstunden mit Pinsel und Farbe das Pfarrheim in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Martha Backes und Karin Schmitt sind die "Chefinnen" von 107 Frauen.

Pastor Heinz-Günther Schöttler machte den Vorschlag, dass sich Frauen aus Farschweiler und Herl "doch zusammentun könnten, um sich regelmäßig zu treffen". Das war 1988. 76 Frauen folgten damals der Einladung ins Bürgerhaus. "Ein deutliches Zeichen, dass der Bedarf da war", sagt Martha Backes. Auch sie und Karin Schmitt waren Frauen der ersten Stunde. Heute zählt die Frauengemeinschaft 107 Mitglieder, Martha Backes ist seit acht Jahren die Erste Vorsitzende, Karin Schmitt ihre Stellvertreterin. Für Martha Backes, eine gebürtige Rascheiderin, bedeutet der Verein "eine wirkliche Gemeinschaft von Frauen, Geselligkeit und für andere da zu sein". Die Mitglieder sind zwischen 30 und 85 Jahren alt. Zweimal in der Woche treffen sich "stricklustige" Frauen, um vor allem Strümpfe zu stricken, die "für einen guten Zweck verkauft werden". Die Tanzgruppe unter der Leitung von Elfriede Thönges findet regen Zuspruch, auch die Seniorengymnastik wird gut besucht. Sie gehen wandern und treffen sich zum Kaffee trinken und klönen. Maria Theis, Paula Klima, Marlene Lauer, Luise Ott und Mary Mohn besuchen kranke Mitglieder. "Der Krankenhausbesuchsdienst ist wertvoll. Die Besuche geben den Leuten das Gefühl, dass sie auch während der Krankheit zur Gemeinschaft gehören", sagt Karin Schmitt. Übrigens: Die 54-Jährige, zweifache Mutter, ist die Frau von Farschweilers Ortsbürgermeister Werner Schmitt. Acht Frauen sorgen für Blumenschmuck in der Kirche. Für das am 25. September stattfindende beliebte Kartoffelfest laufen schon die ersten Vorbereitungsarbeiten. "Es sind immer 70 Frauen die mithelfen", sagt Martha Backes. "Einen Tag vor dem Fest müssen zwölf Zentner Kartoffeln geschält werden", sagt die dreifache Mutter. Die werden dann zu Kartoffelklößen, Stippchen, Pfannkuchen oder Gratin verarbeitet. Doch die Frauen greifen nicht nur zu Schälmesser und Töpfen. Während der Sanierung des ehemaligen Gebäudes der Raiffeisenbank zum Pfarrheim hat die Frauengemeinschaft 260 Stunden Eigenleitung erbracht. Sie haben zu Farbe und Pinsel gegriffen und das Gebäude, in dem sich die Gruppe regelmäßig trifft, innen und außen angestrichen.

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