Freier Zugang für alle

KONZ/KONZ-KOMMLINGEN. Der geplante Umbau des Bürgerhauses in Kommlingen mit einem barrierefreien Zugang nahm in der Bauausschuss-Sitzung der Stadt Konz am Donnerstag den größten Raum ein. Architekt Rüdiger Sattler präsentierte dem Ausschuss vier Varianten – der geladene Ortsbeirat und die Ausschussmitglieder schafften es nach längerer Aussprache, sich auf eine zu einigen.

Das Thema behindertengerechter Zugang zum Bürgerhaus in Kommlingen beschäftigt den Ortsbeirat schon seit langem. 1999 habe die SPD Antrag auf einen entsprechenden Umbau der alten Schule gestellt, erzählt Ortsvorsteher Lorenzo Mastrocesare im Gespräch mit dem TV. "Wir haben einige Rollstuhlfahrer im Ort, die bei Veranstaltungen oder bei Wahlen immer das Problem haben, überhaupt ins Bürgerhaus zu gelangen", sagt Matrocesare. Zudem gebe es einige Mitbürger mit Gehhilfen sowie einen nicht geringen Anteil an über 80-Jährigen, denen der jetzige Treppenaufgang ebenfalls Schwierigkeiten bereite. Nach seiner Wahl zum Ortsvorsteher habe Mastrocesare das Thema erneut aufgegriffen. Architekt Rüdiger Sattler präsentierte vor dem Bauausschuss und dem geladenen Ortsbeirat Kommlingen am Donnerstag vier verschiedene Varianten für einen barriefreien Zugang, bei dem die jetzige Treppe wegfällt.Platz wird um 2,5 Prozent angehoben

Eine Hebelift-Konstruktion, die bei Bedarf vor dem Eingang hätte angebracht werden können, wäre mit geschätzten rund 34 000 Euro die günstigste Lösung gewesen. Eine weitere Idee war, neben dem Eingang eine Rampe anzubringen. Kostenpunkt: etwa 38 000 Euro. Mit der dritten Variante erläuterte Sattler eine "abgespeckte" Version der Lösung, für die sich der Ortsbeirat schließlich entschied. Für die endgültige Variante wird der gesamte Vorplatz um 2,5 Prozent angehoben und an die Eingangshöhe angeglichen. Hilfsmittel wie Rampe oder Hebelift werden so überflüssig. Gleichzeitig wird der Eingangsbereich mit einer neuen Tür sowie einem geänderten Vordach versehen. "Die Überdachung ist schon lange rissig und marode", erläuterte der Ortsvorsteher. Stattdessen soll ein an die vorhandene Dachform angepasstes Vordach mit Schiefer-Belag und zwei Säulen angebracht werden. Bei der abgespeckten Variante wäre der Bereich des Geländes, das erhöht wird, kleiner und deshalb die Steigung (sechs Prozent) größer gewesen (Kosten: 35 000 Euro). Bürgermeister Winfried Manns sprach sich trotz geschätzter Kosten von etwa 45 000 Euro für die große Lösung aus. Im Haushalt 2003 waren bereits 27 000 Euro für den Umbau eingeplant. "Wir sollten uns für etwas entscheiden, was vielleicht jetzt teurer ist, dafür aber in Zukunft möglichst wenig Kosten bringt - und die kommen mit der Technik. So ein Hebelift muss sicher in zehn Jahren ausgewechselt werden." Auch der Architekt sowie die Ausschuss-Mitglieder und der Ortsbeirat sprachen sich für diese Lösung aus. Sie muss noch vom Stadtrat abgesegnet werden.

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