Freiwillige vor!

SCHWEICH. Die Tagespflege im Schweicher Altenheim war schon so gut wie geschlossen. Vielfältige Anstrengungen haben dazu geführt, dass es nun wieder mehr als einen Hoffnungsschimmer gibt.

Anno Frings verkündete die frohe Botschaft: "Wir sind einen schwierigen Weg gegangen, haben aber ein gutes Ende gefunden", sagte der Leiter des Schweicher Altenheims. Das "gute Ende" sieht so aus: Die Tagespflege im Altenheim St. Josef bleibt zumindest bis 30. September erhalten. Finden sich bis dahin genügend ehrenamtliche Helfer, in erster Linie für den Fahrdienst, und ist ein funktionsfähiger Förderverein installiert, wird der Orden der Franziskanerinnen, Träger des Altenheims, die zwölf Plätze über diesen Zeitpunkt hinaus weiter anbieten. Bis dahin wird der Malteser Hilfsdienst den Fahrdienst sicher stellen. Frings: "Wir stehen einander im Wort." Wie mehrfach berichtet hatten der Orden und der Caritasverband für die Region Trier, die derzeit noch gemeinsam als Träger fungieren, das Ende der Tagespflege für den Ende März angekündigt. Grund ist ein Defizit, das sich, je nach Belegung, pro Jahr auf mehrere 10 000 Euro belief. Als die Öffentlichkeit von der drohenden Schließung erfuhr, setzten Gespräche zwischen den politischen Gremien sowie den Trägern ein. Die Träger gingen noch einmal in Klausur. Der Caritas-Verband blieb bei seiner Entscheidung. Der Orden erklärte seine Bereitschaft, die Tagespflege auch alleine zu führen, wenn er vom Fahrdienst entlastet wird. Die Reaktion aus der Bevölkerung tat ein Übriges. "Wir haben außerordentlich viel Zuspruch und Anerkennung erfahren. Auch die Berichte im Trierischen Volksfreund haben sehr positiv gewirkt", sagte Frings. Der Orden habe zudem "schnell erkannt, dass die Not und Hilfsbedürftigkeit der Menschen sehr groß war". Frings ist zuversichtlich, dass es mit Hilfe von ehrenamtlichem Engagement gelingt, die Tagespflege auf Dauer zu erhalten. Unterschriftenaktion war großer Erfolg

Berthold Biwer, Bürgermeister der VG Schweich, sprach von einem "guten Tag". Mehr als 1000 Menschen hätten durch ihre Unterschrift den Wunsch nach dem Erhalt der Tagespflege bekundet. Wenn sie dies auch mit dem Beitritt zum Förderverein oder mit der Übernahme eines Ehrenamts dokumentierten, sei ein wichtiger Schritt für den dauerhaften Fortbestand der Einrichtung gemacht. Dies wird in der Stadt Schweich genauso gesehen. Nach Auskunft der Beigeordneten Anita Kruppert ging ein "Aufschrei" durch die Bevölkerung, als die drohende Schließung bekannt wurde. Auch sie sieht die Tagespflege als gesichert an, wenn all diese Menschen dem Förderverein beitreten. Der Verein soll die Seniorenarbeit in der gesamten VG unterstützen. Die Gründung soll, so Bürgermeister Biwer, spätestens im April erfolgen. Freude auch beim Kreis: "Uns ist daran gelegen, dass die Tagespflege in Schweich erhalten bleibt", sagte Karl-Peter Binz (stellvertretender Abteilungsleiter Hilfe zur Pflege und für Behinderte).

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