Freudenburg kauft sich eine Straße

Rund 4,7 Millionen Euro sollen in den beiden kommenden Jahren in Freudenburg in den Straßen-, Kanal- und Wasserbau investiert werden - wenn die notwendigen öffentlichen Gelder bereitstehen.

Freudenburg. "Wir kaufen uns eine Straße, und das kostet Geld!" Die vor mehr als 100 Teilnehmern an einer Bürgerversammlung zur Einstimmung in das Thema getroffene Feststellung von Ortsbürgermeister Bernd Gödert umriss die gewaltige Aufgabe, die sich die Gemeinde gestellt hat, und die sie ohne finanzielle Beteiligung des Landes und ihrer 1600 Bürger nicht lösen kann.

Chefplaner stellt Zukunfts-Vision vor



Kurzen Unmutsäußerungen folgte gespannte Aufmerksamkeit, als Chefplaner Lambert Norta vom Landesbetrieb Mobilität Trier (LBM) seine Zukunftsvisionen vorstellte. Der Ort werde, wenn die Planungen von Bürgern und Gremien akzeptiert und realisiert worden sind, moderner und gefälliger aussehen: Die Landesstraßen 131 und 133 werden komplett neu ausgebaut, die künftige Verkehrsführung werde Schnellfahrer durch Fahrbahnverschwenkungen ausbremsen. Lambert Norta zeigte Fotos der beiden Durchgangsstraßen mit eingebauten Grafiken, die die Planungen anschaulich darstellten. Fest eingeplante Parkplätze sollen den Durchgangsverkehr beruhigen. Zebrastreifen werde es nicht geben. Norta: "Voraussetzung sind 100 Überquerungen je Stunde."

Neue Fahrbahnen (ohne LBM-Beteiligung) werden auch die Schul- und Kolpingstraße erhalten.

Notwendig wurden die Neubaumaßnahmen wegen des desolaten Zustands des Kanalnetzes. Zahlreiche Rohrbrüche gefährdeten das Wasserschutzgebiet rund um Freudenburg.

Die geschätzten Kosten betragen: 1,25 Millionen Euro für Straßenbau L 131 und L 133 (LBM); 1,2 Millionen Euro für Kanal (Anliegerbeteiligung etwa 6,50 Euro/Quadratmeter); 0,45 Millionen Euro für Wasserversorgung (über Wasserrechnung); 0,7 Millionen Euro für Gehwege, Parkplätze, Beleuchtung, Gestaltung (35 Prozent Gemeinde, 65 Prozent Bürger);

0,5 Millionen Euro für Straßenbau Schul- und Kolpingstraße (35 Prozent Gemeinde, 65 Prozent Bürger); 0,4 Millionen Euro für Kanal (35 Prozent Gemeinde, 65 Prozent alle Anlieger); 0,17 Millionen Euro für Wasserversorgung (über Wasserrechnung).

Alle Kostenangaben beruhen auf Schätzungen; die anteilige Kostenbelastung der betroffenen Bürger beruht auf einem komplizierten Berechnungsverfahren und lässt sich im Rahmen dieses Berichts nicht darstellen.

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