Freudenklänge und Festgesänge

OBERBILLIG. (LH) "Ohne den Gesangverein Oberbillig wäre die Dorfgemeinschaft um ein Vielfaches ärmer." Dieses Kompliment machte Ortschef Andreas Beiling dem Verein, der sein 95-jähriges Bestehen am Wochenende feierte – und 100 Jahre und mehr werden will.

Mit einem gemeinsamen Auftritt begeisterten der Musikverein "Fanfare" und der Gesangverein die Gäste des Jubiläumskonzerts zum 95-jährigen Bestehen des Gesangvereins "Concordia" 1910 Oberbillig am Freitag im Haus der Fischerei. "Freudenklänge, Festgesänge" von Christoph Gluck hieß das dafür auserkorene Musikstück. Das "Experiment", so Vorsitzender Karl-Heinz von der Lahr, ist geglückt. "Das war nur zu wenig", meinte ein Besucher, der eifrig in die Hände klatschte. Das Konzert des renommierten Gesangvereins nahm seinen Anfang mit einer Art Nationalhymne aller Gesangvereine, dem "Sängerspruch" von Rudolf Desch. Anschließend begrüßte Karl-Heinz von der Lahr die Gäste mit einer kurzweiligen Chronik über die wichtigsten Stationen in der 95-jährigen Vereinsgeschichte. In den vielen Jahrzehnten hatten die Sänger nur drei Chorleiter. 1970 vollzog sich ein tief greifender Wandel: Aus dem Männerchor wurde ein gemischter Chor unter dem heutigen Vereinsnamen. Diese Öffnung eines Männerchors sei mancherorts als "Todsünde" getadelt worden, ergänzte der Vorsitzende des Kreis-Chorverbandes Trier-Saarburg, Ewald Follmann. Am 13. April 1910 mit 20 Aktiven gegründet, nahm der Verein bereits ein Jahr später an einem Leistungssingen im Saarland teil. Leider ohne Erfolg, sagte der Vorsitzende. "Wir haben gesungen wie ein Stier, aber keinen Preis bekommen", sei aus der Chronik überliefert. Das schlechte Abschneiden habe man dem Dirigenten angelastet, so der Vorsitzende, weshalb dieser kurzerhand "rausgeschmissen" worden sei. Nach dieser Rückblende ging es im Haus der Fischerei weiter mit dem vielfältigen Festprogramm: Musikverein (Leitung: Arno Hoffmann) und Gesangverein gestalteten mit gefälliger Musik den Konzertabend, der mit dem gemeinsamen Singen von "Volksliedern der Heimat" mit dem Publikum stimmungsvoll endete. Ewald Follmann und Berthold Herber, Vorsitzender des Unterkreises Obermosel, ehrten bei der Jubiläumsfeier folgende Sänger: Klaus Welsch für 70 Jahre aktives Singen; Gerhard Neuhaus (65 Jahre), Helga Schuh, Irene Welsch, Rolf Manternach (50 Jahre), Marianne Birringer, Walter Birringer, Sieglinde Türk, Guido Manternach (25 Jahre), Ulla Jakobs (20 Jahre) und Cläre Weber (15 Jahre).

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