Freundschaftsband aus massivem Holz

KONZ. Eine enge Freundschaft verbindet die Stadt Konz mit dem französischen Brienon – und das seit vier Jahrzehnten. Ein sicht- und tastbares Zeichen der Partnerschaft ist seit kurzem im Konzer Rathaus zu bewundern. Titel der Holzskulptur: "Mouvement perpétuel" (unendliche Bewegung).

Wenn von einer Enthüllung im Rathaus die Rede ist, spitzt manch einer seine Ohren. Sind neben dem Stadtoberhaupt auch noch mehrere Stadtratsmitglieder und andere Personen des öffentlichen Lebens daran beteiligt, riecht das nach einem Skandal. Nimmt man das Ganze jedoch wörtlich, verliert die "Enthüllung" schnell an Brisanz - wenngleich ein freudiger Anlass dahinter und ein Kunstwerk unter einem weißen Tuch steckt.Ertastbare Partnerschaft

"Mouvement perpétuel" (unendliche Bewegung) lautet der Titel jener Plastik, die Bürgermeister Winfried Manns gemeinsam mit ihrem Schöpfer, François Gueutin, im Konzer Rathaus der Öffentlichkeit vorstellte. Gespannte Blicke der Gäste hafteten auf dem Objekt, als das Tuch schließlich verschwunden war. Zu sehen ist ein "Band" aus massivem Holz, das sich in alle Richtungen zu "biegen" scheint. "Das Holz ist in Bewegung", erklärte Gueutin und lieferte die Idee, die hinter seinem Werk steht, gleich mit: "Die Partnerschaft der beiden Städte Konz und Brienon lebt und entwickelt sich ständig weiter." Genau das habe er sicht- und tastbar machen wollen.Schwung in Platanenholz gehauen

Rund sechs Wochen Arbeit stecken in der rund einen Meter hohen Skulptur, die aus dem Holz einer in der Gegend von Brienon gewachsenen Platane gehauen ist. Das war zweifellos eine beachtliche Leistung - vor allem, wenn man bedenkt, dass, abgesehen von den künstlerischen Fähigkeiten Gueutins, von einem einstmals rund 300 Kilo schweren Holzblock lediglich 25 Kilo übrig geblieben sind. "Mouvement perpétuel" ist ein Geschenk der französischen Partnerstadt zum 40-jährigen Bestehen der Freundschaft zur Stadt am Zusammenfluss von Mosel und Saar ist.Kapitel Kreiselkunst

Wesentlich älter als die Geschichte der Städtepartnerschaft Konz-Brienon ist die der Saarübergänge. In dem von Rudolf Molter geschriebenen Büchlein "2000 Jahre Saarübergang Konzer-brück" ist sie nachzulesen. Der Verfasser beschreibt die Entwicklung von der Römerzeit über das Mittelalter und den Zweiten Weltkrieg bis heute. Ein besonderes Kapitel widmet sich der Konzer "Kreiselkunst". Deren jüngstes Mitglied ziert seit einigen Tagen den neuen Verkehrskreisel am Saar-Brückenkopf (der Trierische Volksfreund berichtete). Nicht nur tausende Autofahrer, die täglich dort vorbeikommen, erfreuen sich an dem großen, knallroten "Reifen", sondern auch die Konzer Stadtkämmerer. Der Grund: Die Kosten für die Errichtung haben ausschließlich Sponsoren übernommen. Zu den Geldgebern gehören - neben weiteren Spendern - JT International (10 000 Euro), die Karl-Schultheis-Stiftung (7500 Euro) und die Kulturstiftung der Sparkasse (5000 Euro). Außerdem sorgten die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke (RWE) für die Installation der Beleuchtung. Die Firma Johann Wacht aus dem Konzer Stadtteil Könen steuerte vier große, römische Steine bei, die seit dem Saarausbau auf dem Firmengelände lagerten.

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