Fröhlichkeit für den guten Zweck

PÖLICH. Ein Benefizkonzert mit der Gruppe "de Funkis" war Auftakt-Höhepunkt des Vereinssportfestes des SV Pölich-Schleich. Der Erlös kommt der fünfjährigen, am Rett-Syndrom leidenden Jasmin Marxen sowie der Rett-Forschung zugute.

Das Rett-Syndrom, benannt nach dem Wiener Professor Andreas Rett, ist eine genetisch verursachte, sehr seltene Krankheit, die offenbar nur Mädchen befällt. Die Symptome machen sich in der Regel ab dem 15. bis 18. Lebensmonat bemerkbar. Die Krankheit verläuft in verschiedenen Stadien und führt zum Verlust vorhandener Fähigkeiten. Häufig stabilisiert sich der Zustand der Betroffenen nach der Pubertät. Sie bleiben indes ihr Leben lang geistig und körperlich stark behindert. Das Rett-Syndrom kann in jeder Familie auftreten. Heilbar ist es bisher nicht.Nach einem TV -Bericht über die Situation der kleinen Jasmin hatte der Förderverein des SV Pölich-Schleich das Benefizkonzert mit "de Funkis" initiiert. "Für unseren noch jungen Förderverein ist dies sicherlich die bisher größte Herausforderung", sagte Vorsitzender Werner Rauber. "Pölicher Kindern helfen zu können, war für uns Grund genug, aktiv zu werden und uns unserer Satzungsverpflichtung zur Gemeinnützigkeit zu erinnern."Dank für humanitären Einsatz

Im Gegensatz zu Jasmin ist ihre Zwillingsschwester Denise nicht vom Rett-Syndrom betroffen. Werner Rauber: "Als Vater von gesund gebliebenen Zwillingen fühle ich mich ganz persönlich betroffen und stelle mir die Frage: Ist es nicht anmaßend, Gesundheit als Selbstverständlichkeit hinzunehmen? Ist sie vielleicht doch ein Geschenk Gottes, dessen man sich hin und wieder dankbar und froh bewusst sein sollte?"Eigens aus dem Saarland angereist war Michael Bollmann, Leiter der Elternhilfe für Kinder mit Rett-Syndrom in Deutschland, Regionalgruppe Mosel-Saar-Pfalz. Initiativen wie diese könne man im Interesse der Rett-Kinder nicht hoch genug bewerten, sagte Bollmann. Er dankte den Initiatoren und "de Funkis" ebenso wie den Konzertbesuchern, die sich gemeinsam in den Dienst eines dringenden humanitären Anliegens gestellt hätten. Bollmann betonte: "Als Betroffener kann ich versichern, dass alle Spenden direkt und gezielt Verwendung finden." "So auch Eure Eintrittsgelder und Spenden an diesem Abend - ausnahmslos und ohne Abzug", rief Werner Rauber den Konzertbesuchern zu. Anfallende Kosten werde der Förderverein übernehmen.Derweil wird es zugunsten der Rett-Hilfe in Pölich sehr bald ein weiteres Top-Ereignis geben - Verwendung des Reinerlöses wie gehabt. Werner Rauber kündigte ein Benefizspiel der ersten Fußballmannschaften von Mehring und Pölich an. Das habe er - die Zustimmung der Vereine vorausgesetzt - mit Mehrings Ortsbürgermeister Helmut Reis vereinbart. "Werten wir dies auch als nach vorne gerichtete Geste der Solidarität und gutes Omen für eine in Zukunft noch bessere Zusammenarbeit auf sportlichem Gebiet ", so Rauber.500 Zuhörer genossen "de Funkis"

Natürlich war beim Funkis-Konzert auch die kleine Jasmin mit von der Partie. Auf dem Arm von Mutter Petra verfolgte sie interessiert das Geschehen. Vater Hans-Peter Marxen dankte allen, die sich für das Zustandekommen der Veranstaltung eingesetzt hatten, nicht zuletzt den Spendern. "Rett-Kinder haben keine Lobby. Weil es nur wenige sind, hält sich der Forschungsdrang der Pharmaindustrie in Grenzen", konstatierte Marxen. Finanzielle Unterstützung sei deshalb besonders notwendig, um weitere Erkenntnisse über die Krankheit und ihre Bekämpfung zu gewinnen.Zum musikalischen Teil des Abends: Klar, dass "de Funkis" hielten, was sich die mehr als 500 Fans, Touristen, Bürger aus Pölich und Umgebung und wer immer dabei war, von ihnen versprochen hatten. Vom Geschehen am Pölicher Moselstrand in lauer Sommernacht waren alle begeistert.Info: Elternhilfe für Kinder mit Rett-Syndrom in Deutschland e.V., Wörsdorfer Straße 3, 65510 Hünstetten/ Wallrabenstein, Telefon 06126/500306, Fax 06126/500307, E-Mail: b.ziegeldorf@rett.de

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