Fruchtbarer Boden

Jetzt ist es offiziell: In Mainz nahmen Bürgermeister Leo Lauer und Thomas Wallrich, Geschäftsführer der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Moselfranken, die Urkunde für die nächste Förderperiode des EU-Programms Leader{++} entgegen. Damit steht bis 2013 für die Verbandsgemeinden Saarburg, Konz und Trier-Land ein "Förder-Topf" mit 1,1 Millionen Euro bereit. Neubau- wie Sanierungsprojekte in den Ortsgemeinden können über diese Schiene zu 50 Prozent finanziert werden.

Saarburg/Konz/Trier. Eine große Überraschung war die Entscheidung des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministeriums nicht. Bevor Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg, und Thomas Wallrich, Moderator für ländliche Entwicklung in der VG Saarburg und Geschäftsführer der LAG Moselfranken, vor wenigen Tagen die offizielle Urkunde zur nächsten Förderperiode von Leader{++} von Minister Hendrik Hering entgegennahmen, bestand über dieses Ergebnis Gewissheit. Die 40-seitige Bewerbung für die nächste Förderperiode hatte Wallrich Mitte Juni eingereicht. Vier thematische Säulen hatte er gemeinsam mit den 25 Mitgliedern der Lokalen Aktionsgruppe als künftige Arbeitsschwerpunkte konzipiert (der TV berichtete mehrfach). So sollen unter den Schwerpunkten "Liebenswerte Dörfer und Städtchen", "Europa vorleben", "Geschichte erleben" und "Landschaft leben" Projekte gefördert werden, die die Attraktivität von Moselfranken als Wohn- und Lebensraum, als Anziehungspunkt für den Tourismus, die besondere Lage im Dreiländereck und die kulturhistorische Bedeutung verstärken. Dreimal tagte die Jury

Elf weitere Bewerber haben sich neben der LAG Moselfranken darum bemüht, an den mit insgesamt 21,5 Millionen Euro gefüllten Fördertopf zu kommen. "Ein Signal, dass wir mit unserem Konzept gute Chancen haben, haben wir zwischendurch bereits bekommen", erklärt Wallrich.Nach drei Sitzungen der Jury, die eine Empfehlung ans Ministerium weitergeleitet hat, wurde dort entschieden, dass alle zwölf Bewerber für die Förderperiode 2008 bis 2013 berücksichtigt werden. "Die Konzepte lagen wohl alle eng beieinander", weiß Wallrich. Die 1,1 Millionen Euro sind das Budget für alle drei Verbandsgemeinden. Dabei werde das Geld nicht gedrittelt, informiert Wallrich. Ausschließlich nach den jeweiligen Projekt-Vorschlägen und ihrer Machbarkeit würden die Zuschüsse aufgeteilt. Für jedes einzelne Projekt muss stets ein gesonderter Förderantrag gestellt werden. Vorschläge zu konkreten, ausschließlich öffentlichen Projekten werden derzeit noch in vier thematisch unterschiedlichen Arbeitskreisen beraten. Eine weitere Runde sei für Mitte Januar angesetzt. Erst Mitte Februar soll die endgültige Auswahl getroffen werden. Wallrich: "70 Ideen liegen derzeit auf dem Tisch. Davon sind 25 von Privatpersonen eingegangen. Das freut uns besonders, weil genau dies den Gedanken des ,bottom up'-Prinzips trifft, den wir verfolgen - dass die Projekte von der Basis, den Bürgern ausgehen und sich entwickeln."45 Projekte sind in der aktuellen Förderperiode im Bereich der LAG Moselfranken umgesetzt worden. In der VG Saarburg sind so die Dorfplätze in Biebelhausen und Krutweiler oder das Bürgerhaus in Palzem-Kreuzweiler entstanden. Mitte Juni sollen nach Vorstellung Wallrichs die Förderanträge für die neuen Projekte rausgehen. Hintergrund Die Lokale Aktionsgruppe Moselfranken besteht aus 25 Personen verschiedener gesellschaftlicher Bereiche - unter anderem Winzer, Landwirte, Kulturschaffende oder Geschäftführer öffentlicher Einrichtungen. Geführt wird das Gremium von der Lenkungsgruppe, der die drei Bürgermeister der Verbandsgemeinden und LAG-Geschäftsführer Thomas Wallrich angehören. Ein wesentliches Prinzip der LAG ist das des "Bottom up"-Ansatzes: Die Projekte sollen unter möglichst großer Bürger-Beteiligung entwickelt werden. Aus diesem Grund hatte Wallrich auch zu einem Ideen-Wettbewerb für die neue Förderperiode aufgerufen und diskutiert die Vorschläge derzeit in verschiedenen Arbeitskreisen. Gefördert wird stets zu 50 Prozent. Für die Hälfte der Kosten müssen die Ortsgemeinden selbst aufkommen.

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