Für Anlieferer wird es teuer

TRIER. Ein Nachtragshaushalt und eine Gebührenänderung waren Schwerpunkte in der jüngsten Versammlung des Zweckverbandes ART. Es wurde beschlossen, die Gebühren für Selbstanlieferer zum 1. Oktober anzuheben.

Zum Sitzungsauftakt unterrichtete der Verbandsvorsteher, Landrat Richard Groß, über eine aktuelle Entwicklung, die er am Abend zuvor schon vor dem Kreistag angedeutet hatte: Inzwischen gebe es Interessenten für einen Einstieg in den Herhof-Vertrag. Mit ihnen hätten bereits Gespräche stattgefunden. Langfristiges Ziel sei es, das Herhof-Trockenstabilat-Werk in Mertesdorf fertig zu stellen und in Betrieb zu nehmen. Groß hoffte, Ende Oktober ein Verhandlungsergebnis zur Diskussion stellen zu können. Die anschließend vorgelegte Nachtragshaushaltssatzung weist für 2005 einen Verlust von 1,3 Millionen Euro auf. Ursprünglich war für 2005 ein Gewinn von 46 000 Euro in Ansatz gebracht worden. Ursache sind die Mehraufwendungen für die seit 1. Juni (Beginn des Deponierungsverbots) laufende Müllverbrennung durch Fremdfirmen, die nach dem Kollaps des Herhof-Projekts erforderlich wurde. Als positiven Aspekt hob ART-Geschäftsführer Maximilian Monzel hervor, dass der Zweckverband den Verlust aus eigenen Mitteln - ohne Haushaltsdefizit und ohne Anhebung der allgemeinen Gebühr - ausgleichen könne. Erneut tiefer in die Tasche greifen müssen ab 1. Oktober die Selbstanlieferer von solchen Abfällen, die zur Verbrennung vorbehandelt werden müssen. Schon Anfang Juli war der Selbstanliefer-Preis für diese Abfallkategorie deutlich von 77,80 Euro auf 187,80 Euro pro Tonne angehoben worden. Gegen Mülltourismus in Mertesdorf

Diese Erhöhung war eine Folge der seit 1. Juni vorgeschriebenen Vorbehandlung der Abfälle. Als Grundlage für diese Gebührenkalkulation dienten die Kosten für Umschlag, Transport und Behandlung des Materials für die Zeit vom 1. Juni bis 31. August (erster Ausschreibungszeitraum). Der inzwischen begonnene zweite Ausschreibunsgzeitraum vom 1. September 2005 bis 31. August 2007 brachte eine Kostensteigerung, die eine erneute Gebührenanpassung für Anlieferer in Mertesdorf von 187,80 Euro auf nun 235 Euro erforderte. Verbandsvorsteher Groß: "Diese Anhebung musste auch wegen der allgemein gestiegenen Behandlungskosten sein. Wir wären mit dem alten Gebührensatz für Selbstanlieferer zu preiswert und damit zum Müllimporteur für andere Regionen geworden." Fazit: Wer ab dem 1. Oktober eine Fuhre Abfall in Mertesdorf abkippen will, muss pro Tonne 235 Euro entrichten. Teurer wird es auch für die Anlieferer von Mengen bis 100 Kilogramm. Für sie steigt der Preis von bisher zehn Euro auf 12,50 Euro. Auf Anfrage von Versammlungsmitglied Marianne Rummel (Die Grünen) kam schließlich noch das Thema "Elektroschrott" zur Sprache. Hintergrund: Im März 2006 tritt die neue Altgeräte-Verordnung in Kraft. Die Hersteller sind dann zur kostenlosen Rücknahme und Entsorgung der Geräte verpflichtet. Rummels Frage: "Was geschieht ab dem 1. März mit dem kostenlosen ART-Abholservice für Elektroschrott?" Die Antwort des ART-Vorstands war zweigestaffelt: Die Aufbereitung des Materials durch Mitglieder der Bürgerservice GmbH Trier werde entfallen, wodurch die ART jährlich 270 000 Euro einspare. Erhalten bleibe aber die kostenlose Abholung der Geräte, die dann in Mertesdorf den Herstellern übergeben würden. Für den ART-Kunden ändere sich demnach nichts.

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