Für Kunst und Wissenschaft

SCHWEICH. Anlass zum Feiern gibt es heute in Schweich - dort wird neue das Hauptgebäude des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Träger des DBG ist die öffentlich-rechtliche Dietrich-Bonhoeffer-Stiftung, die sich aus dem Evangelischen Kirchenkreis Trier und den evangelischen Kirchengemeinden Ehrang, Trier und Wittlich zusammensetzt. Das DBG gilt als eines von drei Ganztagsgymnasien in Rheinland-Pfalz mit verbindlichem Nachmittagsunterricht bis 16 Uhr. Nur "stures Pauken" bis zur letzten Stunde ist nach Angaben des Trägers jedoch nicht angesagt. Dazu Schulleiter Heinrich Bentemann: "Der Unterricht soll nach einem eigenen Rhythmus von anspannenden und entspannenden Phasen pädagogisch strukturiert werden."In Schweich sehr willkommen

Für die Stadt und die Verbandsgemeinde Schweich gilt das Gymnasium, das neben dem schon bestehenden Schulzentrum entstand, als "infrastrukturelles Schnäppchen". Pfarrer Paul Krachen, Geschäftsführer der Bonhoeffer-Stiftung: "Zunächst hatten wir einen Standort in Trier gesucht." Leider seien die Verhandlungen "zäh verlaufen", und auch die Trierer Gymnasien hätten sich über das Projekt keineswegs erfreut gezeigt. "In dieser Situation erreichte uns ein Angebot aus Schweich", erinnert sich Krachen. Der Unterricht begann im August 2001 mit zwei fünften Klassen und insgesamt 55 Schülern. Unterrichtet wurde im damals frisch errichteten Pavillon, der nun in den Gesamtkomplex integriert ist. Inzwischen besuchen 176 Schülerinnen und Schüler aus den Verbandsgemeinden Schweich, Trier-Land, Ruwer und auch aus der Stadt Trier die Schule. Seit 1. August 2003 ist die Privatschule staatlich anerkannt und verleiht dieselben Abschlüsse wie öffentliche Schulen. Im neuen Hauptgebäude sind die Fachräume für Naturwissenschaften, Kunst und Musik sowie die Mensa untergebracht. Besonders die naturwissenschaftlichen und musischen Fachräume sind auf das Konzept "Lernen durch selber Probieren und Erfahren" ausgerichtet. Dazu zählen Details wie hochmoderne Einzelarbeitsplätze in Physik und Chemie oder schallgesicherte Übungszimmer für Nachwuchsmusiker. Dort können die Schüler ihr Instrument "angehen", ohne gleich für die Umwelt zur Nervenbelastung zu werden. Alle Räume sind farblich angenehm ausgestaltet, breite Fensterfronten - das besondere bauliche Merkmal für Vorbeifahrende auf der nahen B 53 - sorgen für natürliches Licht auch in Fluren und Treppenhäusern. Ungewöhnlich sind die voll öffnenden Fronten der Unterrichts- und Werkräume im Parterre, durch die sich bei gutem Wetter die Stunde auch ins Freie verlegen lässt. Die Mensa, die sich zu einem ovalen Vorplatz öffnet, verfügt über eine Bühne mit kompletter Technik für Musik-, Vortrags- und und Theaterveranstaltungen.Gebäude wachsen mit der Schülerzahl

Die gesamte Nutzfläche auf dem 2,6 Hektar großen Schulgelände umfasst bisher 3200 Quadratmeter. Rund zwölf Millionen Euro wurden schon in den Ausbau des DBG Schweich investiert. Darin inbegriffen sind die neue Sport- und Mehrzweckhalle sowie ein Hausmeistergebäude mit Wohnung. Abgeschlossen ist das Projekt mit dem jüngsten Neubau noch nicht. Krachen: "Wir passen den Ausbau den steigenden Schülerzahlen an. Dies ist ökonomischer, als zunächst einen fast ungenutzten Bau hinzustellen." Im kommenden Jahr soll die dritte und letzte Bauphase beginnen. Nach dem Endausbau im Jahr 2006 wird der Komplex ein vollzügiges Gymnasium für 500 Schüler aufnehmen. Die Gesamtkosten sind mit rund 16 Millionen Euro kalkuliert. Die Feier zur Übergabe beginnt heute, 14 Uhr, mit einer ökumenischen Andacht in der katholischen Pfarrkirche St. Martin. Zum Festakt um 15 Uhr im Neubau werden Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, und Ministerpräsident Kurt Beck vor Schülern, Eltern und Lehrern im Neubau den Schlussstein setzen.

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