Für ein schönes, lebenswertes Kahren

Kahren · Der Saarburger Stadtteil Kahren wird seit zwei Jahren kompetent beraten. Die Dorfmoderation schreibt das Dorferneuerungskonzept von 1986 fort. Die Bürger entwickelten nicht nur Ideen, sondern packten auch bei den nötigen Arbeiten mit an. Die Planerin zeigte vor rund 50 Zuhörern die Zukunftspotenziale des Orts auf.

Kahren. In zwölf Treffen mit durchschnittlich 20 Teilnehmern haben die Bürger von Kahren, gemeinsam mit Dorfmoderatorin Christiane Hicking, ein Zukunftskonzept für ihren Ort entwickelt. Die Städteplanerin aus Altenahr hat jetzt die Ergebnisse vor rund 50 Zuhörern vorgestellt.
"Wir haben rund 20 Projekte entwickelt, die über die nächsten Jahre umgesetzt werden können", sagt die Fachfrau.
Für den 267-Einwohner-Ort (einschließlich Hosteberg) freut sich Ortsvorsteher Reinhardt Paulus: "Wir haben eine engagierte Bürgerschaft, die auch bei den Arbeitsstunden dabei war." Ein neuer Kinderspielplatz ist bereits fertig, der Brunnen in der Dorfmitte saniert, das Feuerwehrgerätehaus mit Kelterraum ist in Arbeit.
Die gesamte Infrastruktur mit Gewerbe, Naturerlebnis für die Erholung und die wichtige Gastronomie, sowie Vorschläge für künftige Bauherren und Besitzer von Altimmobilien, findet sich in dem Konzept wieder.
Behutsame Bereinigung


"Es gibt sechs Leerstände, leider auch ein paar abbruchreife Bauten", bedauert Hicking. Sie schlägt bei einer "behutsamen Bereinigung" die Ausweisung eines Sanierungsgebietes vor, bei dem Besitzer von Häusern in dessen Grenzen besondere steuerliche Vorteile genießen und Zuschüsse beantragen können. "Das gilt allerdings nur für diejenigen, die auch in Deutschland Steuern zahlen", fügt Ortsvorsteher Paulus hinzu.
Was Hicking fasziniert, ist die Lage Kahrens auf dem Saargau mit grandiosen Aussichten, und das nicht nur vom Hostenturm aus. Diesem Plus gegenüber steht eine nicht vorhandene Verkehrsberuhigung: "Hier wird immer noch viel zu viel gerast."
Ins Gespräch gebracht werden weitere Spielplätze im Ortsteil Hosteberg, ein Fußweg zwischen den beiden Ortsteilen, der jedoch noch über Privatgrund läuft, die Erweiterung des Buswartehäuschens an der K 124/L 132 um einen Parkplatz, der Ausbau der Bergstraße, der barrierefreie Zugang zur Kirche und mehr Grün auf dem Friedhof.
Besonders viel Potenzial steckt offenbar im sogenannten Wäs\'schenweg. Hier kann sich die Planerin einen Spielplatz für ältere Kinder vorstellen, einen kleinen Bolzplatz, eine Seilbahn und die Aufwertung des beliebten Spazierweges durch Erlebnisstationen wie Sonnenliegen, die den entspannten Genuss des Blickes über die Landschaft ermöglichen.
Auch für potenzielle Neubürger sind Bauflächen im Konzept vorgesehen. In größeren Gebäuden könnten kleine Wohnungen für Alleinlebende entstehen.
Ansprechpartner für Zuschussfragen ist bei der Kreisverwaltung Doris Klauck-Schommer, Telefon 0651/715-403. Bei der Verbandsgemeinde Saarburg informiert die Internetseite <%LINK auto="true" href="http://www.bauen-im-ortskern.de" class="more" text="www.bauen-im-ortskern.de"%> über die Möglichkeiten des kostengünstigen Sanierens und Renovierens. Ansprechpartner ist Thomas Wallrich, Telefon 06581/ 81-280.
Extra

Marita Schlotter: "Ich habe in den Arbeitskreisen mitgearbeitet. Die Dorfmoderation hat ein zukunftsträchtiges Konzept entwickelt, und sie ist eine gute Möglichkeit, als Bürger gehört zu werden." Maria Paulus: "Nach 40 Jahren wird in Kahren endlich ein Spielplatz gebaut. Darüber freue ich mich für unsere Kinder im Dorf." Stefan Zehren: "Dieses Konzept ist eine gute Sache für einen solch kleinen Ort. Eine Aufwertung ist bereits jetzt sichtbar. Das Problem sind die alten Gebäude, die besser abgerissen würden. Da ist gegenüber den Eigentümern noch viel Verhandlungsgeschick nötig." Ronny Fuchsen: "Das Konzept passt für Jung und Alt und bietet alles, was ein angenehmes Leben in Kahren ermöglicht. Während der Dorfmoderation ist auch ein besseres Zusammenleben entstanden. Plötzlich fanden sich Helfer, von denen man vorher nicht dachte, dass sie mal anpacken würden." doth

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