Schulausflug in die Buchhandlung -- das ist mal etwas anderes als Lesen, Schreiben oder Rechnen im gewohnten Umfeld. Dabei hatte der Besuch der 27 Jungen und Mädchen der 2 a der Grundschule St. Laurentius gestern morgen bei "Bücher Volk" durchaus auch einen pädagogischen Hintergrund.Jede Menge Neu-Erscheinungen

Dort war Auftakt der Aktion "Lesekoffer", die die beiden größten deutschen Kinderbuchverlage, Ravensburger und Oetinger, initiiert haben. "Ich habe darüber vor einiger Zeit in unserem Fachblatt gelesen und mich daraufhin mit unserer Buchhandlung beworben", berichtet Inhaber Jörg Volk. Vier große Lesekoffer mit je 60 Büchern für alle Stufen der Grundschulen in der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg stellen die beiden Verlage kostenlos zur Verfügung. Jeweils vier Wochen lang bleiben die Koffer an den Grundschulen der VG. St. Laurentius in Saarburg hat die Bücher zuerst bekommen, anschließend reisen die Koffer bis zum Ende dieses Schuljahres innerhalb der VG weiter. "Das Schöne ist, dass für alle Altersstufen etwas dabei ist und auch ganz aktuelle Erscheinungen darunter sind", sagt Volk. Vorgesehen sei, dass die Kinder von ihnen ausgewählte Bücher mit nach Hause nehmen, der Lese- aber auch zum Unterrichtsstoff wird, berichtet Klassenlehrerin und Konrektorin Tatjana Plitzko. "Ich werde mit meinen Kindern jeden Tag eine Schmökerstunde einschieben", sagt die Pädagogin. "Es geht einfach darum, das Interesse am Lesen zu wecken und die Freude daran zu steigern." Dabei sei ihre Erfahrung, dass den meisten Eltern durchaus bewusst sei, wie wichtig Lesen ist. "Wenn ich das Thema auf Elternabenden anspreche, stoße ich immer auf offene Ohren. Es ist nur so, dass nicht alle Eltern ihren Kindern ein Lese-Angebot machen. Das lässt sich durch eine solche Aktion sehr gut auffangen." Bevor die Kinder der 2 a allerdings gestern die neuen Geschenke mitnehmen durften, mussten sie in der Buchhandlung zunächst ein Puzzle rund um das Thema Lesen erarbeiten. Viele Dinge wollte Ursula Volk von den kleinen Leseratten wissen - etwa, wo die Bücher eigentlich herkommen. "Aus der Bücherfabrik", antwortete der siebenjährige Alexander Tonner blitzschnell. Über das Spiel erfuhren sie etwas über Autoren, Verlage und so wenig bekannte Menschen wie Buchbinder: Wie aus der Pistole geschossen rief jedenfalls ein Junge "der Automat" auf die Frage Ursula Volks, wer denn die Bücher fertig mache... Mit einem großen Lesefest am Schuljahresende wird auch die Aktion abgeschlossen. Die Bücher dürfen die Grundschulen behalten.