Garten statt Garnison

Kommt die Landesgartenschau 2014 nach Saarburg? Noch ist die Frage offen. Das Konzept, mit dem sich die Stadt um das Großereignis bewerben will, hat derweil erste Formen angenommen. Rund 100 Bürger befassten sich nun bei einem Workshop in Serrig mit dem Thema.

Serrig. Trier hat es (erfolgreich) getan, nun will sich auch Saarburg um eine Landesgartenschau - um die in fünf Jahren - bewerben. Von dem Großereignis erhofft sich die Stadt einerseits eine Nachfolgenutzung für das Garnisons-Gelände in Beu-rig nach Abzug der französischen Armee. Andererseits sollen die mit einer Landesgartenschau (LGS) verbundenen Investitionen der Stadt und dem Umland zu einem Aufschwung verhelfen. Zwischen 10 und 20 Millionen Euro an öffentlichen Geldern, unter anderem für städtebauliche Maßnahmen, seien zu erwarten, sagte Stadtbürgermeister Jürgen Dixius vor einigen Tagen. Derzeit arbeitet das Trierer Ingenieurbüro "BGHplan" am Bewerbungskonzept.

Erste Ergebnisse vorgestellt



Erste Ergebnisse wurden nun bei einem Workshop im Hofgut Serrig vorgestellt. Etwas mehr als 100 Bürger waren zu der Veranstaltung gekommen, die damit auf mehr Interesse gestoßen war als erwartet, wie Dixius sagte. Allerdings ging es an diesem Tag um mehr als nur darum, Aufmerksamkeit zu erregen.

Christoph Heckel von BGHplan: "Die Stadt braucht die Unterstützung der Bevölkerung, ohne die ein Ereignis wie die LGS nicht zu machen ist." Für Heckel und seine Kollegen bedeutete das in Serrig zunächst, Aufklärung zu betreiben: 250 Hektar betrage die Gesamtfläche der Garnison in Beu rig samt Wohngebiet und Übungsplatz, dem späteren "Kerngebiet" der LGS. Entwicklungsbedarf bestehe aber auch an anderen Stellen in der Stadt, etwa am Bahnhof.

Streichelzoo und chinesisches Teehaus



Zu den Vorschlägen der rund 100 Bürger in Serrig, wie diese Bereiche im Zusammenhang mit der LGS langfristig gestaltet werden könnten, zählten ein Streichelzoo, ein Spielplatz der Generationen sowie ein chinesisches Teehaus auf dem Kasernengelände ebenso wie die Sanierung der Jugendherberge, eine Wohnanlage für mehrere Generationen und der Bau einer Brücke anstelle des Bahnübergangs in Beurig.

Die insgesamt über 200 Anregungen sollen laut Christoph Heckel nun ausgewertet werden und zum Teil in das Bewerbungskonzept einfließen. Stadtbürgermeister Dixius zog am Ende der sechsstündigen Veranstaltung Bilanz: "Ich denke, das Problem, das durch den Militärabzug entsteht, ist den Leuten heute bewusst geworden, ebenso die Chancen, die die LGS mit sich bringt." Extra Das sagen die Bürger zur LGS: Hans-Josef Metrich, Unternehmer aus Saarburg: "Anfangs dachte ich: Eine Landesgartenschau ist für Saarburg fünf Nummern zu groß. Inzwischen stelle ich mir die Frage, wie die Stadt das Konversions-Problem sonst stemmen soll." Petra Donkel, Saarburg: "Grundsätzlich halte ich die Idee, die Landesgartenschau nach Saarburg zu holen, für gut. Allerdings bin ich etwas skeptisch was die Finanzierung betrifft." Hermann Kiefer, Saarburg-Niederleuken: "Ich bin begeistert davon, dass sich die Stadt Saarburg um die Landesgartenschau bewerben will. Nach dem Abzug der Franzosen liegt so viel Land brach, von dem sonst kein Mensch wüsste, was damit anzufangen ist." Thomas Schmidt, Saarburg: "Ich finde die Idee mit der Landesgartenschau gut. Dadurch erfährt die Stadt bestimmt einen Aufschwung." (hpü)

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