Geheimnisvoller Keller

FELL. (red) Selbst die meisten Feller wissen nicht, dass die Erde unter ihnen ein Geheimnis birgt: einen historischen Gewölbekeller.

Im Rahmen des Jahrestreffens des Schieferfachverbandes Deutschland (SVD) in Fell lud Ortsbürgermeister Helmut Schneiders auf die so genannte Feller Burg ein. Von den Überresten des ehemals festungsartig ausgebauten Sitzes der Trierer Abtei St. Maximin in Fell sind heute noch große Teile der Burgmauer aus Schieferbruchsteinen erhalten - auch das Wahrzeichen von Fell, ein mächtiges Rundbogen-Burgtor aus Sandstein, das ehemals als Motiv zahlreiche Weinflaschen-Etiketten zierte. Im Schatten des historischen Burgtores erläuterte Helmut Schneiders den Schiefer-Enthusiasten die ereignisreiche Ortsgeschichte, bevor er schließlich ein weiteres Geheimnis der Feller Burg lüftete. Durch eine kleine unscheinbare Türe führte er die wissbegierigen Gäste über eine Treppe in einen imposanten historischen Gewölbekeller unter dem Gemäuer. Durch die Säkularisation (Enteignung des Kirchenbesitzes) gelangte der Gewölbekeller durch Versteigerung im Jahre 1804 in Privatbesitz. Der öffentlich nicht zugängliche und nur in Fachkreisen bekannte Keller der ehemaligen Maximiner Burg dürfte mit seiner stattlichen Größe von circa 11 mal 23 Metern zu den größten erhaltenen historischen Kelleranlagen der Region gehören. Selbst in Fell ist die Existenz des historischen Gewölbekellers weitgehend unbekannt. Der im Laufe der Jahrhunderte nach und nach bis zu zwei Dritteln verfüllte Keller wird überspannt von einem mächtigen am Boden ansetzenden Tonnengewölbe aus Schieferbruchsteinen und hat auf Grund seiner tonnenartigen Struktur Jahrhunderte unbeschadet und nahezu unverändert überdauert. Ortsbürgermeister Schneiders erläuterte den aus ganz Deutschland zum SVD-Treffen angereisten Schiefer-Freunden die Architektur und die wechselhafte Geschichte des Gewölbes und ließ durchblicken, dass er sich durchaus vorstellen könnte, dass der historische Schieferkeller in Zukunft einmal wieder einer sinnvollen und vielleicht repräsentativen Nutzung zugeführt werden könnte. "Eine anspruchsvolle Aufgabe für zukünftige Generationen", sagte der Ortsbürgermeister des Wein- und Schieferortes Fell zu den Schieferfachleuten, die vier Tage lang in Fell tagten. Im SVD haben sich Unternehmen der Schieferbranche organisiert sowie Personen, Vereine und Kultureinrichtungen, die mit dem Naturprodukt Schiefer zu tun haben: Schieferproduzenten, Schiefer-Historiker, Architekten, Dachdecker, Geologen sowie Schieferbergbau-Vereine, Schiefermuseen und Schiefer-Schaubergwerke.

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