Gemeinsam gegen die 40-Tonner

HETZERATH/FÖHREN/NAURATH. Die Räte der drei Gemeinden Hetzerath, Föhren und Naurath haben sich zusammengeschlossen, um gegen den Schwerlastverkehr in ihren Orten zu kämpfen. In einer ersten gemeinsamen Aktion stellten sie gestern Banner in den drei Orten auf.

 Ratsmitglieder und Bürger während der Aktion, bei der Banner in Hetzerath, Föhren und Naurath aufgestellt wurden.Foto: Marion Maier

Ratsmitglieder und Bürger während der Aktion, bei der Banner in Hetzerath, Föhren und Naurath aufgestellt wurden.Foto: Marion Maier

"Schwerlastverkehr belastet schwer." "Kinder sicher im Dorf, LKW sicher über die Autobahn." Banner mit diesen Sprüchen stellten gestern die Ortsbürgermeister von Hetzerath, Föhren und Naurath zusammen mit Ratsmitgliedern und Bürgern nacheinander in den drei Orten auf. Je nach Dorf kamen 15 bis 30 Bürger, die Klagen über Lärm und Gefahr waren überall ähnlich. Klotilde Denis aus Hetzerath meinte: "Gestern Nacht um drei Uhr hatte ich noch kein Auge zugemacht wegen des Lärms. Wär ich zehn Jahre jünger, wär ich schon längst umgezogen." Josefa Noll aus Föhren: "Das Gefährlichste ist, dass die Laster zu schnell fahren. Wenn die Kinder an den Überwegen stehen, rasen die Laster vorbei." Das Aufstellen der Banner war die erste der gemeinsamen Aktionen, die die drei Gemeinden vereinbart hatten. Zehn verschiedene Banner wurden entwickelt, die die Orte untereinander austauschen. Das Ziel: Die Verantwortlichen wollen auf den seit der Mauteinführung unerträglichen Schwerlastverkehr aufmerksam machen und ihn aus ihren Dörfern hinaus auf die Autobahn verbannen. Im Juni hatten die drei Nachbargemeinden eine Resolution verabschiedet, in der sie die verantwortlichen Stellen aufforderten, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Maut-Flüchtlinge aus den Orten fern zu halten. Naurath und Föhren forderten damals bereits ein Durchfahrtverbot für LKW ab 7,5 Tonnen. Der Hetzerather Gemeinderat zog schließlich nach und stellte nicht nur den Antrag auf Sperrung für die Laster, sondern beantragte auch die dafür nötige Verkehrserhebung und Lärmpegelmessung. Jürgen Reinehr, Bürgermeister von Föhren, wies gestern daraufhin, dass die Autobahnzufahrt am Industriepark in Föhren deshalb so schnell gebaut wurde, weil die Ortsdurchfahrten damit entlastet werden sollten. Otmar Mischo, Bürgermeister von Hetzerath, prophezeite, dass das LKW-Problem in Hetzerath mit der geplanten Umgehung für Schweich zunehmen werde. Kämpferisch gab sich Ute Burkhart-Schu von der rund 25 Köpfe zählenden Hetzerather Interessengemeinschaft "Den-40-Tonnern-den-Kampf-angesagt". Sie sagt: "Wird die Sperrung nicht bewilligt, dann werden wir täglich - wie schon einmal - die Straße blockieren. Das nehmen wir nicht hin." Durch reguläres Parken von PKW abwechselnd rechts und links hatten Hetzerather im Juni für Verkehrschaos gesorgt (der TV berichtete). Am heutigen Samstag um 10 Uhr wird der TV mit den Bundestags-Kandidaten des Wahlkreises 204 auf dem Hetzerather Kirchvorplatz Station machen, um über die Maut und ihre Folgen sowie die Verkehrsinfrastruktur in der Eifel mit Bürgern zu diskutieren. Mit dabei sind: Peter Rauen (CDU), Elke Leonhard (SPD), Ulrike Höfken (Grüne), Sigrid Thiel (FDP) und Bernhard Hilgers (Linkspartei).

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