Gemeinsam geht’s besser als einsam

SCHWEICH. Damit der Abend nicht unfreiwillig allein vor der Glotze endet, gründete Laura Esperstedt die so genannte Freundschafts-Vereinigung. Eine Plattform, wo Leute Leute kennen lernen können.

Laura Esperstedt kommt als Sekretärin viel herum. Besonders fasziniert ist sie von Afrika. "Die Gesellschaft dort kennt nicht das Problem der Anonymität", sagt die Wahl-Schweicherin. Die Begeisterung über das Miteinander in der afrikanischen Gesellschaft und ein paar private Ereignisse haben dazu geführt, dass in ihr immer mehr die Idee reifte, eine Vereinigung zu gründen, in der sich Menschen begegnen und gemeinsam etwas unternehmen können. "Wem ist es nicht schon so ergangen: Man sucht Freunde für einen Ausflug oder einen Theaterbesuch und muss feststellen, dass der erste anderweitig verabredet ist, der zweite beruflich verhindert ist und so weiter", erläutert Laura Esperstedt und fügt hinzu: "Oft zerbricht auch der netteste Freundeskreis durch Heirat oder Kinder." Selbst erfahren hat die 37-Jährige vor fast 20 Jahren, als sie "der Liebe wegen" von Bayern nach Trier zog, wie schwer vor allem die erste Zeit als Zugezogene ist. Hinzu komme der Trend zur Single-Gesellschaft und der Verlust des Gemeinschaftssinns. "Die meisten Menschen arbeiten bis abends, kommen dann nach Hause, gehen noch einkaufen, und das war es oft", beschreibt Esperstedt. Ihrer Meinung nach wird persönliche Freiheit manchmal teuer mit Einsamkeit bezahlt. Im Angebot: Kultur, Sport und ein Stammtisch

Dass Laura Esperstedt eine Bedarfslücke erkannt hat, dafür sprechen die Mitgliederzahlen. Ihre Freundschafts-Vereinigung zählt 100 Mitglieder. Dreimal im Monat treffen sich 30 bis 40 Menschen. "Die Jüngste ist 25 und die Älteste 79 Jahre alt." Das Angebot ist vielfältig. Es gibt einen Stammtisch zum Plaudern sowie ein kulturelles und ein sportliches Angebot. "Mir war es wichtig, Verschiedenartiges anzubieten, damit möglichst alle auf ihre Kosten kommen", sagt die Gründerin der Vereinigung. "Auch mein Leben ist durch die regelmäßigen Treffen bunter geworden. Ich habe schon viele nette Leute kennen gelernt." Esperstedt selbst ist "in festen Händen" und betont, dass es sich nicht um eine Partnervermittlung handelt. Vielmehr gehe es "um die Förderung und Pflege sinnvoller Freizeitgestaltung, insbesondere freundschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Kontakte und Aktivitäten".

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