Generationenkonflikt auf der Bühne

SAARBURG. "Licht im Dunkeln" erzählt die Geschichte eines alten, einsamen Mannes und seiner Enkelin Carmen. Die besucht ihn nur selten und hört seinen Erzählungen von früher nur widerwillig zu. Erst am Ende erkennt sie, was ihr Desinteresse angerichtet hat. Die Vorstellung wird von einer grandiosen Technikshow begleitet. Der TV wagte einen Blick hinter die Kulissen.

Eine Stunde vor Beginn des vom Trierischen Volksfreund präsentierten Musicals macht sich hinter der Bühne Nervosität breit. "Aufregung ist gar kein Ausdruck", murmelt Schauspieler Peter Hein, der den Großvater Hans darstellt. "Aber wenn man erst einen Vers gesprochen hat, redet es sich besser." Als erste geht Nadine Graf in die Maske. Sie wird zunächst als Moderatorin geschminkt und verwandelt sich nach und nach in den leichenblassen Geist der Mauer. "Dein Pinsel riecht nach Erdnuss, köstlich", sagt sie lachend zu Maggy Koewenig, die vier Koffer voll Töpfchen und Döschen mit Schminke vor sich stehen hat. Insgesamt zehn Darsteller lassen sich an diesem Abend von ihr verwandeln. In der Technik ist bereits alles startklar. "Wir haben gestern von 9 Uhr bis Mitternacht aufgebaut", erzählt Thomas Scharrer. "Und heute auch noch mal fünf Stunden. Im Moment leuchtet alles grün, aber für den Notfall steht ein zweiter Computer bereit." Um die Szenen so authentisch wie möglich zu gestalten, haben sie zahlreiche Videoanimationen und spezielle Soundeffekte vorbereitet. Die gesamte Technik wiegt über vier Tonnen und wurde in drei Lastwagen angeliefert. Kurz vor 20 Uhr macht Christian Müller, Autor und Produzent des Werkes, seinen letzten Rundgang. "Die Anspannung bei den Proben ist noch größer, weil man sehr unter Zeitdruck steht, damit alles pünktlich fertig wird." Jetzt sei er fast ruhig. Mit zehn Minuten Verspätung - der Anfangstrailer konnte nicht gestartet werden - beginnt in der ausverkauften Stadthalle eine packende Aufführung. Sie wird begleitet von einer hervorragenden Band, die zahlreiche Stücke von Pink Floyd spielt, und sehr guten Effekten. Die Laienschauspieler bieten eine überzeugende Leistung und das zentrale Thema, der Generationenkonflikt zwischen Jung und Alt, wird dem Publikum eindrucksvoll durch den Aufbau einer großen, weißen Mauer vermittelt. Erst am Ende bemerkt Enkelin Carmen (Stefanie Frenz), wie es wirklich um ihren Opa steht. In einem furiosen Finale wird die Mauer durchbrochen und Gleichgültigkeit, Entfremdung und Misstrauen werden besiegt. Die nächste Aufführung von "Licht ins Dunkel - behind the wall" wird am 22. Mai in Bitburg geboten. Karten unter Telefon 06581/920 000.

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