Geplante Rückkehr zum Naturzustand

Die Renaturierung des Föhrenbaches schreitet weiter voran. Nach der Umgestaltung des Gewässers zwischen Föhren und Schweich, wo das einst begradigte Gewässer in eine neue Auenlandschaft eingebunden wurde, ist nun sein Durchlauf durch die Stadt in Arbeit.

 Besprechung auf der Baustelle (von links): Bürgermeister Berthold Biwer, Stadtbürgermeister Vitus Blang, Landschaftsplaner Frank Hömme und Mitarbeiter Elmar Gartzen sowie Arnim Kopp von der Bauabteilung. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Besprechung auf der Baustelle (von links): Bürgermeister Berthold Biwer, Stadtbürgermeister Vitus Blang, Landschaftsplaner Frank Hömme und Mitarbeiter Elmar Gartzen sowie Arnim Kopp von der Bauabteilung. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Schweich. Eingemauert, eingeengt und teilweise durch Rohre geleitet: Der Föhrenbach verdiente einst die Bezeichnung "Bach" nicht mehr, denn er glich eher einem Kanal. Doch nach der 2004 begonnenen Renaturierung präsentiert er zwischen der Grundschule Föhren und Molitors Mühle bei Schweich wieder als natürliches Fließgewässer, das sich in einem breiten und flachen Bett durch eine Schilfauenlandschaft schlängelt und für Fische oder andere Wassertiere kein Hindernis mehr darstellt.

Zurzeit arbeitet die beauftragte Tiefbaufirma Wey am letzten Renaturierungsabschnitt. Er beginnt an der Autobahnzufahrt Schweich und zieht sich durch die Ortslage Schweich bis hin zur Mosel. Nach Angaben von Planer Frank Hömme wurde an den Durchlässen unter dem Autobahnzubringer die Bachstruktur verbessert. Der ehemalige Auenwald an den Durchlässen ist wieder an den Bach angeschlossen und nun so gestaltet, dass er bei steigenden Wasserständen als Rückhaltefläche wirkt. Auch die Arbeiten an der Kempsmühle beim neuen L 141-Kreisel sind abgeschlossen. Das Ergebnis fällt auf: Das ehemalige Mühlenwehr wurde umgebaut, und eine breite Bachrinne sichert die Durchlässigkeit für die Wassertiere. Die alten, zum Teil hohlen Pappeln, die dort standen, wurden gefällt. Sie sollen durch Eschen ersetzt werden.

Spielplatz als Teil der Bachlandschaft



Weiter unterhalb, bei der Lehmbachmündung am Spielplatz "Uhlengarten", beherrschen noch Baumaschinen das Bild. Der alte Rohrdurchlass wird dort auf 30 Metern Länge wieder geöffnet, das Bachbett erweitert und naturnah gestaltet. Die Beseitigung der Verrohrung bringt auch mehr Hochwassersicherheit, denn das zu enge Rohr hat in der Vergangenheit zu Überschwemmungen auf der nahen Brückenstraße geführt. Bei der Neugestaltung soll der Kinderspielplatz in die Bachlandschaft integriert werden. Ungefährliche, ebene Zugänge und die flache Gestaltung des Bachbetts bilden die Basis für einen Wasserspielbereich.

Gearbeitet wird auch am Platz beim Kindergarten. Die ehemaligen Ufermauern dort wurden zu beiden Seiten abgerissen und der Bachlauf wird nun durch umfangreiche Grabungen erweitert und gestaltet. Im letzten Renaturierungsabschnitt soll der Bachlauf auf etwa 400 Meter Länge vor der Einmündung in die Mosel "entgradigt" und wieder der Landschaft angepasst werden.

Bauherr ist die Verbandsgemeinde Schweich. Gefördert wird die rund 150 000 Euro teure Renaturierung zu 90 Prozent aus Landesmitteln der Gewässeraktion "Blau".

Dazu Berthold Biwer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Schweich: "Diese Renaturierung war nur möglich, weil sie vom Land als besonders bedeutsam eingestuft wurde und daher den höchsten Fördersatz von 90 Prozent erhielt."

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