Geschichten aus der Geschichte

KÖWERICH. Mit einem großen Festwochenende hat der Wein- und Touristenort Köwerich seine erste urkundliche Erwähnung vor 1300 Jahren gefeiert. Die heute 360 Einwohner zählende Gemeinde hatte sich prächtig herausgeputzt, um den zahlreichen Gästen einige schöne Stunden zu bieten.

Mehrere große Veranstaltungen zum Dorf-Jubiläum ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Jahr. Nach dem Festgottesdienst im Januar folgte nun der Hauptakt: das Festwochenende. Dabei bewiesen die Köwericher Vereine, dass das dörfliche Gemeinschaftsleben ohne sie nur schwer zu bewerkstelligen wäre. Eineinhalb Jahre arbeiteten sie auf das große Ereignis hin. In einem Festausschuss, geleitet von Ortsbürgermeister Robert Linden und maßgeblich unterstützt vom Vorsitzenden des Kreisheimatvereins, Dittmar Lauer aus Kell, arbeiteten die Vereine einen ausgewogenen Plan aus. Wie perfekt und detailliert ihre Planung war, zeigte das am Jugendheim aufgebaute Festzelt: Als lebende Dekoration waren die vor dem Haus stehenden Bäume in das Zelt mit "eingebaut".Beginn mit Geschenk

Durch das Programm, das von der Winzerkapelle Leiwen (Leitung: Heinz Lex) musikalisch begleitet wurde, führte Rudolf Welter. Zahlreiche Gratulanten, unter ihnen auch der Landtagsabgeordnete Manfred Nink, der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Josef Peter Mertes, und Landrat Richard Groß überbrachten Grußworte und Glückwünsche. Zum Festbeginn begrüßte Ortsbürgermeister Linden zahlreiche Köwericher, die "Ehemaligen" aber auch viele Urlaubsgäste im Festzelt. ADD-Präsident Mertes sprach von einem alten aber nicht altbackenen Ort, in dem Kultur groß geschrieben werde. Die Bevölkerung wisse, auf welch' schönem Flecken sie lebe, wo Gastfreundschaft und Traditionsbewusstsein noch feste Größen seien. Die Vorstellung des Buches "Kewia Geschichten - Von der Franzosenzeit bis heute, 1794 bis 2004", die Festansprache des Protektors, Dechant Theophil Walin (Paroisse St. Willibrord Echternach) und die szenische Darstellung der Urkundenüberreichung im Jahr 704 waren die Höhepunkte der Feier. Mit dieser Urkunde hatte für Köwerich 704 die Zeitrechnung begonnen. Damals schenkte Irmina, Abtissin des nach ihr benannten Frauenklosters St. Irminen in Trier, dem Missionshof und Echternacher Klostergründer Willibrord ererbte Besitzanteile in "Villa Cabriacio". 710 schenkte Irminas Nachfolgerin dem Kirchenmann zwei Weinberge in "Monte Cabracens super Moselle". Anschaulich ging Dechant Walin auf diese Geschichte ein.Lebendig erzählte Ortsgeschichten

Pünktlich zum Fest gelang es Rektor a.D. Heinz Jostock sein Buch "Kewia Geschichten" fertig zu stellen. Zunächst war nur an ein kleines Heft gedacht. Doch die Köwericher Geschichte ist so umfangreich, dass jetzt ein 320 Seiten umfassendes Buch präsentiert werden konnte. Bürgermeister Berthold Biwer stellte das Buch vor: "Heinz Jostock hat eine besondere und eindrucksvolle Fleißarbeit geleistet und das Ortsgeschehen lebendig werden lassen." Die sauber recherchierten Geschehnisse seien flüssig und klar erzählt und die Leser würden bestimmt immer wieder auf bekannte Namen aus der Vergangenheit treffen. Am Festsamstag und -sonntag trugen viele Gastvereine zum Gelingen des bunten Programmes bei. Höhepunkt am zweiten Festtag waren die "Historische Modenschau der letzten 100 Jahre" und die Präsentation der aktuellen Mode unter dem Titel "Frühlingserwachen" von der Modeboutique ChicSaal aus Leiwen. A m 25. Juli folgt die nächste Veranstaltung. Dann lädt der Ort zur Ausstellung "Historisches Dorf" rund um die Pfarrkirche St. Kunibert ein.

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