Gewerbeverband macht Markttage kleiner

Saarburg · Das Saarburger Gremium will beim Stadtfest im Juli die Fruchtmarktbühne und den Freitag streichen. Auch personell tut sich was.

 Aus ihrer Mitte wird der Vorsitzende gewählt: Christian Klink, Frank Schenkewitz, Christof Kramp, Thomas Annen, Janine Russo, Stefan Müller, Johannes Nicknig, Christof Krebs und Josef Reinert (von links). Krankheitsbedingt fehlen Marc Thiel und Heiner Behr. TV-Foto: Alexander Schumitz

Aus ihrer Mitte wird der Vorsitzende gewählt: Christian Klink, Frank Schenkewitz, Christof Kramp, Thomas Annen, Janine Russo, Stefan Müller, Johannes Nicknig, Christof Krebs und Josef Reinert (von links). Krankheitsbedingt fehlen Marc Thiel und Heiner Behr. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: (h_sab )

Saarburg Wichtigstes Thema des Saarburger Gewerbeverbands (SGV) auf der Tagesordnung für seine Mitgliederversammlung am Mittwoch war die Neuwahl des Vorstands. Sie wurde nötig, weil der Vorsitzende Michael Braunshausen aus persönlichen Gründen für das Amt nicht mehr kandidieren wollte. "Ich wäre gerne länger Vorsitzender geblieben, aber es geht nicht mehr", sagte er zu seinem Abschied. Da satzungsgemäß der neue Vorsitzende aus der Mitte des Vorstands benannt wird, musste im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde gleich die komplette Führungsriege des SGV gewählt werden. Elf Mitglieder haben sich bereiterklärt, in dem Gremium mitzuarbeiten: Thomas Annen, Heiner Behr, Christian Klink, Christof Kramp, Christof Krebs, Stefan Müller, Josef Reinert, Janine Russo, Frank Schenkewitz und Marc Thiel. Alle wurden von den anwesenden 32 Mitgliedern gewählt.Spannend wurde es, als Petra Seiler-Kautenburger unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes den scheidenden Vorstand zum Planungsstand der Markttage fragte. Michael Braunshausen bestätigte, dass man die Veranstaltung überplant habe. Dies bedeute, dass die Markttage nur noch Samstag und Sonntag stattfänden und es nur noch eine Bühne auf dem Boemundhof gebe. "Der alte Vorstand war der Meinung, dass wir uns als Gewerbeverband auf das Marktgeschehen konzentrieren sollten", erläuterte Braunshausen zur Begründung. Hintergrund für diese Entscheidung, die Dauer der Markttage um einen halben Tag auf zwei zu reduzieren (1. und 2. Juli) und die Bühne auf dem Fruchtmarkt zu streichen, sind die Verluste, die der SGV in der Vergangenheit mit der Veranstaltung gemacht hat. 2016 waren das rund 3500 Euro. Zwar habe sich die Vermögenslage des Vereins nach der Fast-Pleite im Jahr 2014 wieder deutlich - auf etwa 16 000 Euro - verbessert. Aber in den Vorstandsdiskussionen sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass die Organisation eines Stadtfests nicht Aufgabe des Verbands sei. Christof Kramp, Inhaber der Konzertagentur Station K, springt zumindest für einen Teil des Musikprogramms in die Bresche. Er übernimmt die Planung und finanzielle Verantwortung für das Programm auf dem Boemundhof. KommentarMeinung

Das ist keine gute EntscheidungMit seiner Entscheidung, die Markttage einzudampfen, tut sich der Saarburger Gewerbeverband keinen Gefallen. Klar muss man sich die Verluste, die man mit einer Veranstaltung macht, genau anschauen - gerade wenn man finanziell vor nicht allzu langer Zeit kräftig angeschlagen war. Aber die Gewerbetreibenden vergessen eines: Mit den klassischen Markttagen haben sie bislang Tausende in die Altstadt gelockt. Die feierten nicht nur, sondern schauten sich in und vor den Geschäften um, knüpfen ein Band zum Einzelhandel. Von solchen Veranstaltungen profitieren die Kaufleute mittelfristig. Denn jeder, der sieht, dass es einen Fachhändler vor Ort gibt, überlegt vielleicht, seine Bücher und Klamotten in Saarburg statt über ein Internetportal zu kau-fen. Die Markttage light werden voraussichtlich deutlich weniger potenzielle Kunden anziehen. Da muss auch ein Gewerbeverband in den sauren Apfel beißen und Verluste hinnehmen. Denn die Markttage sind bestes Marketing. Und jeder Kaufmann weiß: Klappern bringt Umsatz. Alexander Schumitz saarburg@volksfreund.de

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