Gewiefter Gemeindepolitiker

NEWEL. Seit 30 Jahren gehört Matthias Mohn dem Gemeinderat an. Fortan wird er die Geschicke der rund 2500 Einwohner zählenden Gemeinde Newel als Ortsbürgermeister lenken. Mohns Vorgänger Bernard Kopp hatte nach 20-jähriger Amtszeit nicht mehr kandidiert.

 Matthias Mohn ist neuer Ortsbürgermeister von Newel. In seiner Brennerei verarbeitet er alles, was die Natur an Obst zu bieten hat.Foto: Elmar Kanz

Matthias Mohn ist neuer Ortsbürgermeister von Newel. In seiner Brennerei verarbeitet er alles, was die Natur an Obst zu bieten hat.Foto: Elmar Kanz

"Dass ein (Vollerwerbs)-Landwirt Ortsbürgermeister wird, passiert nicht allzu oft, es gibt ja kaum noch welche", konstatiert Matthias Mohn. In Newel seien es nur noch drei. Zusammen mit den Ortsteilen Butzweiler, Besslich und Lorich komme man auf etwa zehn. Matthias Mohn ist 55 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Im familieneigenen, am Ortsrand von Newel gelegenen Mohnhof ist er seit seinem 20. Lebensjahr tätig. Zum Betrieb gehört auch eine Brennerei.Ein großer Wunschkatalog

Dass einer, der wie Mohn seiner Heimatgemeinde eng verbunden ist und jahrzehntelang ihre Entwicklung maßgeblich mitgestaltet hat, eines Tages zum Ortsbürgermeister gekürt wird, dürfte kaum verwundern. Allerdings hätte sich Mohn etwas günstigere Voraussetzungen gewünscht. "Es ist keine Luft mehr da", meint er angesichts der knappen Finanzen. Derweil gehe kein Weg daran vorbei, "Sachen, die am laufen sind", fortzusetzen. Mohn nennt einige Projekte, die ihm besonders am Herzen liegen: Die Friedhofshalle in Butzweiler. Die Wiederherstellung der Nato-Straße, ebenfalls in Butzweiler. Ein schwieriges Kapitel. Da sei auch die Gemeinde Kordel involviert. Es gebe aber noch nichts Konkretes. Bisher hätte sich alles zerschlagen. Das Gewerbegebiet an der B 51: Seine Lage sei optimal. Es störe niemanden. Seit 15 Jahren sei es im Gespräch. Es müsse endlich etwas passieren. Das Gemeindehaus: Der Umbau sei überfällig. Beim Baugebiet "Hagenberg" in Newel habe die Erschließung Priorität, weil es anderweitig außer Lücken keine Baustellen gebe. Weiteren Handlungsbedarf sieht Matthias Mohn in Beßlich. Weil das Dorf in letzter Zeit stark gewachsen sei, "stehe ein Gemeindehaus an." Seit 25 Jahren erfreue sich die Grillhütte großer Beliebtheit. Die gelte es zu sanieren. Keine besonderen Wünsche haben derzeit offenbar die Loricher. Ihnen, aber auch den Bewohnern der anderen Ortsteile, bescheinigt Mohn viel Bereitschaft zur Eigeninitiative. Mit der Feststellung "Arbeit haben wir genug, aber Geld nicht", dankt er allen. In einer großen Gemeinde wie Newel sei es kaum zu vermeiden, dass innerhalb der vier Ortsteile bisweilen Neid aufkomme, befindet Mohn. Alle gerecht und gleich zu behandeln, sei ihm ein besonderes Anliegen. Angesichts der sehr guten Zusammenarbeit im Gemeinderat und der überwiegend einstimmig gefassten Beschlüsse sei er diesbezüglich optimistisch. Klar, dass sich ein Ortsbürgermeister nicht nur in der Arbeit verzehren sollte, auch Hobbies seien ihm zugestanden. Seit vielen Jahren ist Mohn begeisterter Feuerwehrmann. Dass Newel zu einer Hochburg des Wettpflügens avancierte, ist nicht zuletzt sein Verdienst. "Früher war ich selbst aktiv dabei", berichtet Mohn. Heute mache das sein Sohn Thomas. Der habe zweimal mit Erfolg an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen. Garant für Fröhlichkeit im Hause Mohn ist Ehefrau Elke. Als Chefin des Karnevalsvereins sorgt sie dafür, dass der neue Bürgermeister stets gut bei Laune ist. Morgen in "Trier-Saarburg - ganz nah": Engagierte Rentnergruppe hilft in Schöndorf, wo es nur geht.

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