Giftgas auf dem Schulhof

ZEMMER-RODT. Insgesamt erfolgreich, wenn auch mit kleinen Tücken: Zum Jahresabschluss übte die Freiwillige Feuerwehr Rodt und demonstrierte den Bürgern ihr Können.

Dichter Rauch steigt aus den oberen Fenstern der Rodter Grundschule. Vor dem Hauptportal steht ein Gefahrguttransporter, der Sekunden vorher gegen die Hauswand geprallt war. Giftige Gase treten aus. Schüler sind nicht mehr im Gebäude, jedoch wird im oberen Stockwerk die Putzfrau vermisst... Was so dramatisch klingt, ist zum Glück nur die Ausgangslage der Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr Rodt. Eine Gelegenheit, bei der die Wehrleute der Fidei ihr Können unter Beweis stellten. So war auch eine große Anzahl Rodter Bürger als Zuschauer dabei, als kurz nach dem Heulen der Sirenen die ersten Feuerwehrkräfte anrückten. Als Erste am Ort des Geschehens war nach dem Einsatzleiter die Jugendfeuerwehr Rodt. Routiniert rollte der Nachwuchs die Schläuche aus und startete den ersten Löschangriff. Hier und da wurde ein wenig korrigiert, Hinweise wurden gegeben, aber bald rauschte das Löschwasser durch die Schläuche. Durch die verzwickte Lage - austretendes Ammoniak gefährdet die Wehrleute - galt es nun, den Fahrer des LKW unter Vollschutz zu bergen. Dafür rückte die Dekontaminationsgruppe Rodt mit ihrer Ausstattung an. Schnell steckten die Männer in ihren unförmigen Schutzanzügen, retteten den Fahrer und wurden anschließend in den aufgebauten Dekontaminationszelten entgiftet. Im dritten Teil der Übung erhielten die Rodter Unterstützung durch die Freiwillige Feuerwehr Schweich. Deren Drehleiter übernahm die Aufgabe, die Putzfrau aus den Fenstern des ersten Stocks zu bergen, da der LKW den Ausgang blockierte. In Teil vier schließlich, fast wie ein Finale, gingen alle eingesetzten Kräfte gemeinsam in die Brandbekämpfung.Mängel und Fehler wurden analysiert

In der anschließenden Lagebesprechung zeigte sich Wehrführer Jürgen Cordie im Großen und Ganzen zufrieden mit der Leistung seiner Wehr. Die aufgetretenen Mängel und Fehler wurden analysiert und mit der Mannschaft besprochen. Bürgermeister Wolfgang Reiland bemerkte: "Die Abschlussübung ist vergleichbar mit der Kür beim Eiskunstlaufen. Hier hat die Mannschaft die Möglichkeit zu demonstrieren, wofür sie ein Jahr lang trainiert hat." Und wenn man etwas Schwieriges gelernt habe, so könne auch mal etwas schief gehen, so Reiland weiter. Wehrleiter Peter Heinz dankte den Wehrleuten für ihr Engagement. Er kritisierte, dass die Wehrleute unter ihrem Atemschutz nicht die gesamte vorgeschriebene Schutzkleidung getragen hätten. Übungsplaner Rainer Follmann merkte augenzwinkernd an, dies sei so geplant gewesen. Man habe schließlich im Rahmen der Übung auch mal den Wehrleiter testen wollen, ob der auch jeden eingebauten Fehler bemerke.

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