Glocken und die Bahn sollen bleiben

SAARBURG. Um die Zukunft der Glockengießerei und der Seilbahn drehte sich unter anderem die jüngste Sitzung des Stadtrates Saarburg.

Wie es mit der Glockengießerei Mabilon am Staden in Saarburg langfristig weitergehen wird, nachdem der Betrieb eingestellt worden ist, beschäftigt nicht allein Kulturschaffende, die das geschichts- und "geschichtenträchtige" Gebäude erhalten und adäquat nutzen möchten, sondern auch die Kommunalpolitiker. Einig sind sich die Vertreter der Stadt und der Kulturszene in der Auffassung, ein grundsätzliches und langfristiges Nutzungskonzept für die Glockengießerei und die angrenzende Altstadt sei unverzichtbar. Förderung in Aussicht gestellt

Ende Juni hatte sich Herbert Mayer von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier an Ort und Stelle ein Bild von der Situation gemacht. Bei diesem Termin hatte Mayer nach Auskunft des Stadtbürgermeisters Jürgen Dixius in Aussicht gestellt, dass das Land Rheinland-Pfalz das Erstellen einer Machbarkeitsstudie beziehungsweise eines Nutzungskonzeptes mit bis zu 80 Prozent aus Mitteln der Strukturförderung bezuschusst. Die Kosten für ein solches Konzept könnten bis zu 30 000 Euro betragen. Um diesen Zuschussantrag zu stellen, müsse die Stadt drei Angebote von Fachbüros einholen, informierte Dixius in der Sitzung. "Die nicht durch den Zuschuss gedeckten Kosten von maximal 6000 Euro müsste die Stadt aus eigenen Haushaltsmitteln aufbringen." Bei einer Gegenstimme aus den Reihen der FWG stimmte der Rat dafür, eine Machbarkeitsstudie für die Glockengießerei Mabilon erstellen zu lassen - allerdings unter der Voraussetzung, dass die in Aussicht gestellte Landesförderung fließt. Über die Frage, wie es mit der Seilbahn in Saarburg weitergehen soll (der TV berichtete mehrfach), wurde sich der Rat schnell einig. So sprachen sich die Fraktionen geschlossen dafür aus, dass die Stadt die Bahn auch weiterhin betreibt und darüber hinaus mit "Noch-Eigentümer" Landal Green Parks über eine Übernahme der Anlage verhandelt. "Die entsprechende Betriebsform zum Betrieb der Sesselbahn soll durch die Verwaltung und/oder einen hinzuzuziehenden Steuerfachmann abgeklärt werden", heißt es in der Beschlussvorlage. Dort ist auch festgehalten, dass innerhalb der kommenden drei Monate eine Firma beauftragt werden soll, die eine neue Schaltanlage sowie die Bremshydraulik installiert. 157 000 Euro stünden als Kosten für die notwendigen Investitionen an. Über Zuschüsse, die Landal Green Parks im vergangenen, in diesem sowie in 2007 und 2008 zahlen wird, sowie über den Gewinn, den die Stadt bislang aus dem Betrieb der Bahn gezogen hat und einkalkuliert, sei die Investition finanzierbar, erläuterte Dixius. SPD-Fraktionsvorsitzende Edith van Eijck meinte: "Unsere Fraktion war am Anfang skeptisch, was den Betrieb der Seilbahn anging - was allerdings nicht hieß, dass wir nicht auch die Notwendigkeit gesehen hätten, die Bahn zu erhalten. Dann hat sich alles so positiv entwickelt, und die Zahlen aus dem bisherigen Betrieb haben uns überzeugt. Deshalb sind wir mit der Beschlussvorlage einverstanden und machen gerne mit." Ludwig Kohn von der FWG wollte hingegen wissen: "Es war doch immer das Ziel, dass sich die Stadt um einen Investor bemüht. Warum hat sich denn da bis heute nichts getan?" Darauf entgegnete Jürgen Dixius: "Unser Ziel ist, die Bahn kostendeckend zu betreiben, während ein privater Betreiber natürlich Rendite machen möchte. Wir können aber niemandem garantieren, mit der Bahn Gewinn erwirtschaften zu können. Insofern ist die Suche nach einem Privatbetreiber äußerst schwierig."

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