Grenzenloser Gartenbau

BECKINGEN/LOSHEIM. (red) Die "Gärten ohne Grenzen" sind wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten ins Gerede gekommen. Zwei Projekte in Losheim und in Beckingen sollen trotzdem realisiert werden – ungeachtet der aktuellen öffentlichen Diskussion.

 Zusätzlich zum Stausee soll eine weitere Attraktion Touristen nach Losheim locken: Ein "Garten der vier Jahreszeiten" soll gebaut werden. Foto: sz

Zusätzlich zum Stausee soll eine weitere Attraktion Touristen nach Losheim locken: Ein "Garten der vier Jahreszeiten" soll gebaut werden. Foto: sz

Vor einigen Wochen haben die Arbeiten zum Bau des "Gartens der vier Jahreszeiten" am Stausee Losheim begonnen. Inzwischen ist die für den Garten vorgesehene Fläche gerodet. Die eigentlichen Arbeiten starten im Mai. "Entgegen anderer Aussagen gibt es weder einen Baustopp noch eine Rücknahme von Förderzusagen durch das Wirtschaftsministerium", sagt Losheims Bürgermeister Lothar Christ. Die Grün-Alternative Liste der Seegemeinde hatte unter dem Eindruck der aktuellen Diskussion einen Baustopp für die Arbeiten am Stausee gefordert. Wie Christ gestern versicherte, habe der zuständige Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium nach Rücksprache mit dem Minister "eindeutig gegenüber der Gemeinde erklärt, dass die Förderzusage für den Losheimer "Garten der vier Jahreszeiten" weiterhin uneingeschränkt gilt, dass er touristisch ein sehr sinnvolles Projekt darstelle, welches große privatwirtschaftliche Investitionen nach sich ziehe". Christ: "Der Prüfbericht (des Bundesrechnungshofs, Anmerkung der Redaktion) betrifft den Losheimer Garten nicht. Die Gemeinde Losheim am See tritt nicht zuletzt auch wegen der Auswirkungen aufd as Gesamtprojekt und die Beschäftigten für einen fairen Umgang miteinander ein. Touristische und arbeitsmarktpolitische Chancen sollten nicht zerschlagen werden." Der Losheimer Verwaltungschef hält auch fest, dass der "Garten der vier Jahreszeiten" ein touristisches Projekt "ganz im Sinne der EU-Förderprogramme und der Forderungen des Landesrechnungshofs" sei.Heraus aus dem Schattendasein

Der Beckinger Bürgermeister Erhart Seger freut sich: "Die deutlich verbesserte Haushaltssituation der Gemeinde Beckingen ermöglicht die Inangriffnahme und Realisierung wichtiger Projekte und notwendiger Investitionen." Dazu gehört auch das touristische Großprojekt "Garten des Lichts" an der Saar in der Nähe des Bahnhofs in Beckingen. Dadurch sieht er seiner Gemeinde die Chance eröffnet, "aus ihrem touristischen Schattendasein" herauszutreten. Beckingen schicke sich an, "eine ernst zu nehmende Adresse in puncto Tourismus zu werden", freut sich Seger. Ganz so rosig sieht dies die SPD im Beckinger Gemeinderat nicht. Die will noch keine Nägel mit Köpfen machen. Insbesondere beantragte sie nochmals die öffentliche Ausschreibung der Herstellung und Unterhaltung des in Beckingen geplanten Gartens, um so eine objektive Bewertung der Preisgestaltung zu erhalten. Die CDU Mehrheit jedoch will an der bereits beschlossenen Kooperation mit der Merziger Gartenbaugesellschaft CEB nicht rütteln. Der Bürgermeister hingegen ist davon überzeugt, dass für Beckingen vor allem der "Garten des Lichts" geradezu existenzielle Bedeutung für die weitere Entwicklung der Gesamtgemeinde besitzt. Ungeachtet der aktuellen Diskussion um die CEB und das Projekt "Gärten ohne Grenzen" werde der "Garten des Lichts" an der Saar zu einer deutlichen Aufwertung des Eingangsportals der Gemeinde führen. Der "Garten des Lichts" verspreche aufgrund seiner Anlage und Konzeption, viele Besucher in die Gemeinde zu locken, ist sich Seger sicher. Es dürfe nicht außer Acht bleiben, dass das Land beabsichtige, besondere Schwerpunkte hinsichtlich der stärkeren Nutzung der Saar als touristischem Ziel zu setzen. Mit dem Garten in unmittelbarer Nähe der Saar habe Beckingen gute Karten.

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