Große Koalition gegen die Freien gebildet

SCHWEICH. Bei der konstituierende Sitzung de Verbandsgemeinderats Schweich zeichnete sich eine verstärkte Zukunft von CDU und SPD ab. Die FWG kassierte gleich zu Auftakt drei Abstimmungniederlagen.

Während die FWG deutlich gestärkt mit zehn statt vorher sechs Sitzen in die neue Legislaturperiode startete, musste die SPD auf drei Sitze verzichten. Sie liegt nun mit zehn Sitzen gleichauf mit den "Freien". Stärkste Fraktion blieb die CDU mit unverändert 16 Sitzen. Die Grünen sind nicht mehr vertreten. Die neue Sitzverteilung scheint auch die politischen Verhältnisse im VG-Rat verschoben zu haben. Nach dem Motto "wir etablierten Parteien müssen gegen die Freien auf kommunaler Ebene zusammenhalten" deutete sich im Verlauf der konstituierenden Sitzung eine große Koalition an. Plötzlich durchweht von diesem "neuen Geist" wurde der Sitzungssaal der Verbandsgemeinde, als die Fraktionen Vorschläge zur Wahl des ersten Beigeordneten machen sollten: Die SPD-Fraktion schlug ihr Mitglied Rudolf Körner (Schleich) vor. Die CDU, die bisher mit Erich Bales den Ersten Beigeordneten gestellt hatte, schloss sich diesem Vorschlag an. Fraktionsvorsitzender Arnold Schmitt erklärte warum: "Vor und nach der Kommunalwahl ist viel über den Niedergang der Parteien und den gewaltigen Aufschwung der Freien geredet worden. Tatsächlich erhielten CDU und SPD aber 70 Prozent der Stimmen. Um diesem Wählerwillen gerecht zu werden, wollen wir hier im Rat verstärkt zusammenarbeiten." Die soeben gewatschte FWG-Fraktion schlug dennoch tapfer Erich Bales zur Wiederwahl vor, worauf Bales selbst erklärte, dass er nicht für das Amt des Ersten Beigeordneten zur Verfügung stehe, aber als Kandidat für den Zweiten Beigeordneten antrete. Eindeutig war das Ergebnis der geheimen Abstimmung: Mit 26 Ja-Stimmen bei zehn Nein-Stimmen von der FWG wurde der SPD-Mann Rudolf Körner zum Ersten Beigeordneten gewählt. Einstimmig fiel das Votum für Erich Bales bei der Wahl zum zweiten Beigeordneten aus. Ein Debakel erlebte die FWG, als sie bei der Wahl des Dritten Beigeordneten ihr neues VG-Ratsmitglied Johannes Lehnert (Schweich) gegen den CDU-Kandidaten Hans Berg (Föhren) ins Rennen schickte. Berg konnte alle 26 Stimmen von CDU und SPD für sich verbuchen. Das Nachsehen hatte Lehnert mit nur zehn Stimmen aus den eigenen FWG-Reihen. Besonderes Pech für den einstigen Zweiten Stadtbeigeordneten: In der vorausgegangenen konstituierenden Stadtratssitzung war Lehnert nicht mehr als Kandidat für den Zweiten Beigeordneten der Stadt Schweich angetreten - alles schon mit Blick auf ein mögliches Amt an der VG-Ratsspitze. Die dritte Schlappe folgte für die FWG als es darum ging, zwei Ratsmitglieder für die Regionalvertretung der Regionalen Planungsgemeinschaft Region Trier vorzuschlagen. Die Mehrheit erhielten Hans Berg (CDU) und Rudolf Körner (SPD). Norbert Friedrich von der FWG landete auf Platz drei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort