Große Parteien, große Verluste

HERMESKEIL. Deutlich gelichtet haben sich nach dem Wahlsonntag die Reihen von CDU und SPD im neuen Hermeskeiler Stadtrat. Die Christdemokraten verloren zwei Sitze, die Sozialdemokraten büßten ein Mandat ein.

Wer auch immer in Hermeskeil künftig als Stadtbürgermeister die politischen Geschicke bestimmt - mit sicheren Mehrheiten können weder Ilona König (CDU) noch Udo Moser (BFB), die am 27. Juni bei der Stichwahl gegeneinander antreten, im Stadtrat rechnen. Denn die Kommunalwahlen haben im Parlament der Hochwaldstadt zu einigen Verschiebungen geführt. Verlierer waren dabei SPD und CDU in gleichem Maße: Die SPD sackte mit 25,2 Prozent (12 887 Stimmen) im Vergleich zu 1999 um 14,1 Prozent ab, die CDU rutschte von 51,4 Prozent auf 41,2 Prozent (21 091 Stimmen) ab. Nachdem es bereits in der abgelaufenen Legislaturperiode einige Veränderungen gegeben hatte und durch die Neugründung der Vereinigung "Bürger für Bürger" (BFB) sich der Stadtrat seit Anfang 2004 aus elf CDU-Politikern, sieben SPD-Abgeordenten sowie jeweils zwei Vertretern von FWG und BFB zusammengesetzt hatte, werden sich die Kräfteverhältnisse im neuen Rat noch stärker zu Gunsten der beiden unabhängigen Gruppierungen verschieben, was auch in Hermeskeil als Ausdruck einer ausgeprägten Parteiverdrossenheit bewertet werden kann. Die CDU büßte gleich zwei Mandate und damit die absolute Mehrheit im Rat ein. Stadtbürgermeister-Kandidatin Ilona König (1939 Stimmen) erzielte auf Listenplatz eins zwar das beste Einzelergebnis, doch wie im VG-Rat gelang der "Newcomerin" Claudia Fuchs das eindrucksvollere Resultat. Die Vorsitzende des Fördervereins "Rettet das Freibad" kletterte von Rang sechs auf der CDU-Vorschlagsliste mit 1721 Stimmen auf Platz zwei. Den starken Auftritt der Frauen an der Spitze der christdemokratischen Bewerber-Liste komplettierte Stephanie Nickels (1386 Stimmen) auf Rang drei. Aufsteiger Karl Heege, der trotz Listenplatz 15 noch den Einzug in den Rat schaffte. Bei der SPD, die ein Mandat verlor und künftig nur noch als Sextett im Stadtrat vertreten sein wird, rangierten erwartungsgemäß der gescheiterte Bürgermeister-Kandidat Georg Dietz (1250) und der bisherige Fraktionsvorsitzende Norbert Klinger (1091) an der Spitze. Großer Gewinner der Wahl ist ohne Zweifel die neu gegründete BFB, die aus dem Stand 19,3 Prozent (9886 Stimmen) erhielt, somit von fast jedem fünften Hermeskeiler gewählt wurde und künftig vier Mandatsträger in den Stadtrat schickt. Hinter dem König-Herausforderer Udo Moser (1400 Stimmen) erzielte Otmar Muno (874) das zweitbeste Ergebnis. Die "Freien Wähler" sind künftig zwar nur noch die vierte Kraft im Hermeskeiler Stadtrat, versüßt wird der FWG dies indes durch die Tatsache, dass sie in der Wählergunst von 9,1 Prozent auf 14,4 Prozent kletterte und einen dritten Sitz hinzugewann. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,98 Prozent. In den Hermeskeiler Stadtrat wurden gewählt:CDU: Ilona König, Claudia Fuchs, Stephanie Nickels, Tiberius Dersidan, Roland Eiden, Anton Bauch, Hermann Schabbach, Klaus Weber, Karl HeegeSPD: Georg Dietz, Norbert Klinger, Sigurd Hein, Karl-Heinz Laux, Norbert Klaas, Beatrix BeckerBFB: Udo Moser, Otmar Muno, Ute Eiden, Alexander KohlFWG: Karl Heil, Ulrich Schmitt, Maria Schmitt.

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