Grundbach kriegt ein neues Bett

"Neues Bett" für den Grundbach in Saarburg: Das vom Warsberg nach Niederleuken fließende Gewässer wird renaturiert. Noch in diesem Jahr soll nach Vorstellung der Verbandsgemeinde damit begonnen werden.

 Soll noch in diesem Jahr renaturiert werden: der Grundbach, der unterhalb des „Landal Green Parks“ in Saarburg fließt. Foto: Büro A. Krämer

Soll noch in diesem Jahr renaturiert werden: der Grundbach, der unterhalb des „Landal Green Parks“ in Saarburg fließt. Foto: Büro A. Krämer

Saarburg. Bis 1976 floss der Grundbach naturbelassen, "in ungelenkter Bahn", vom damals noch ordentlich bewaldeten Warsberg ins Tal nach Niederleuken. Dann kam auf der Höhe der Bau des Feriendorfes "Leuker Wild" - inzwischen nach vielen Jahren und einigen Wechseln in neuer Hand und als "Landal Green Parks" bekannt - und der Bach musste Platz machen. Weil eine Verbindungs-Straße von Hagen hinauf zur Parkanlage gebaut werden musste, wurde die Gewässerführung geändert, der Grundbach neu ausgebaut. So beginnt er heute am Rande des Hochplateaus, verläuft östlich des Feriendorfes in süd-östlicher Richtung durch die Talsenke bis zur Kreisstraße 130, kreuzt diese, fließt dann in nord-östlicher Richtung durch Niederleuken und mündet schließlich in der Saar. Streckenweise bilden an den Gewässerrändern angebrachte Doppeltrapezschalen das Korsett für den Grundbach. "Da wir in regelmäßigen Abständen die Konstruktion begutachten, ist uns aufgefallen, dass die Trapezschalen nach nunmehr 30 Jahren im mittleren Teilstück beschädigt und vom Gewässerrand weggedrückt worden sind", erläutert Bauamtsleiter Klaus Wagner im Gespräch mit dem TV. Aus den Fugen geraten

"Deshalb müssen wir handeln, diese Schalen ersetzen und den Bach teilweise renaturieren." In der entsprechenden Bauausschuss-Sitzung des Verbandsgemeinderates Saarburg formulierte es Bürgermeister Leo Lauer wie folgt: "Es besteht absoluter Handlungsbedarf, denn die trapezförmigen Schalen sind im wahrsten Sinne des Wortes aus den Fugen geraten. Wegen des geringen Wasser-Aufkommens ist der Zeitpunkt, jetzt zu renaturieren, ausgesprochen günstig."Das Saarburger Ingenieurbüro A. Krämer war von der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg damit beauftragt worden, einen Plan sowie eine Kostenkalkulation für die Renaturierung zu erstellen. Beides liegt inzwischen vor. Auf rund 80 000 Euro inklusive des Architekten-Honorars beläuft sich die Kostenschätzung. Dabei hofft die Verbandsgemeinde (VG) "auf mindestens 40 Prozent Zuschuss vom Land", wie Lauer sagt - aus dem Gewässerförderprogramm "Aktion Blau". Nachdem der Bauausschuss der Plankonzeption und dem Kostenvoranschlag einstimmig zugestimmt hat, wird die VG-Verwaltung nun den vorzeitigen Baubeginn beantragen und die Ausschreibung für die Arbeiten auf den Weg bringen. "Wir wollen noch 2007 mit dem Projekt beginnen", versichert Lauer. 130 Meter werden nach Auskunft von Architekt Jürgen Krämer naturnah zurückgebaut. Das bedeutet, dass im mittleren Teilstück des Gewässers die Betonteile herausgenommen und durch Wasserbausteine ersetzt werden. Diese werden in ein Kiesbett gelegt. So entstehe eine Rauhbett-Rinne, die zusätzlich die Abfluss-Geschwindigkeit reduziere. Krämer: "Alle zehn Meter wird eine Beton-Erosionssperre gesetzt, die ein Nachrutschen der Rinne verhindert." Darüber hinaus wird das Flussbett verbreitert. Dafür müsse ein Teil der Böschung sowie Wurzelwerk zurückgeschnitten werden. Weiter unten, wo eine Renaturierung in dieser Form nicht möglich sei, weil die Betonstützmauer die Trockenmauer des Weinbergs sichert, würden 30 Doppeltrapezschalen durch neue ersetzt. "Das Angenehme an diesem Bauprojekt ist, dass es ausnahmsweise nicht mit einer Verkehrsumleitung oder sonstigen Behinderung für Anwohner verbunden ist", sagt Bürgermeister Lauer schmunzelnd.

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