"Grundsicherung ist ein Flop"

Saarburg. (kpj) Führungswechsel beim VdK-Ortsverband Saarburg. Nach 25 Jahren übergab Alwis Haas den Vorsitz an Alfred Jager. Ein deutlich verjüngter Vorstand wird sich künftig um die Belange der Mitglieder kümmern.

 Der neue Vorsitzende Alfred Jager (links) und Kreisvorsitzender Norbert Lautwein (rechts) würdigten die Verdienste von Alwis Haas.Foto: Karl-Peter Jochem

Der neue Vorsitzende Alfred Jager (links) und Kreisvorsitzender Norbert Lautwein (rechts) würdigten die Verdienste von Alwis Haas.Foto: Karl-Peter Jochem

Während der Jahreshauptversammlung wurde Alfred Jager zum neuen Vorsitzenden des VdK-Ortsverbandes Saarburg gewählt. Der bisherige Amtsinhaber Alwis Haas trat nach 25-jähriger Vorsitzendentätigkeit nicht mehr zur Wahl an. Seit 48 Jahren ist Haas Mitglied des Sozialverbandes.Alwis Haas ist Ehrenvorsitzender

Vor 44 Jahren wurde er erstmals in den Vorstand des Saarburger Ortsverbandes gewählt, den er seit 1978 leitete. Für seine Verdienste um den Verband und dessen Mitglieder war der 77-jährige bereits in früheren Jahren mit zahlreichen Ehrungen bedacht worden, so mit der Landes- und der Bundesverdienstmedaille in Gold. Anlässlich der Mitgliederversammlung ernannte Kreisvorsitzender Norbert Lautwein Haas zum Ehrenvorsitzenden des Ortsverbandes. Hans Minn wurde von den Mitgliedern zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, Kassenverwalter wurde Fritz Madert, Schriftführer ist Rolf Schmitt. Neu im Vorstand sind die Hinterbliebenen- und Frauenbetreuerin Ingeborg Hendle und die Beisitzer Karin Kirst und Herbert Bidinger. Josef Rommelfanger, Alois Biringer und Matthias Pütz wurden zu Kassenprüfern gewählt. "Mit der heutigen Wahl wurde der Vorstand verjüngt", sagte Alfred Jager, "damit sind wir für die Zukunft gerüstet". 280 Mitglieder zählt der Ortsverband, darunter auch viele junge Sozialrentner und Behinderte. Alfred Jager legt Wert auf die Feststellung, dass der VdK ein Sozialverband ist, der sich auch um diese Mitbürger kümmert. "Wir leisten Hilfe bei sozialen Anliegen, führen Sprechtage und Informationsveranstaltungen durch und vermitteln bei Bedarf über den Kreisverband Prozessvertretungen bei Sozialgerichtsverfahren", erläuterte der neue Vorsitzende die Schwerpunkte der Verbandsarbeit. In seinem Referat ging Kreisvorsitzender Norbert Lautwein hart mit der Politik ins Gericht. Das neue Grundsicherungsgesetz sei ein Flop. Statt einer rentengleichen Beihilfe für Bezieher geringer Renten sei eine vermögens- und einkommensabhängige Leistung ähnlich der Sozialhilfe entstanden. Der Verwaltungsaufwand sei zu hoch und das Antragsformular trage zur Verunsicherung der Rentner bei, bemängelte Lautwein. Auch der Rentenreform gab der Kreisvorsitzende keine guten Noten. Das Rentenniveau sei gesunken, die Sozialversicherung insgesamt in eine Schieflage geraten. Lautwein verwies auf die zahlreichen anhängigen Gerichtsverfahren und bot allen Mitgliedern Hilfe bei Rechtsstreitigkeiten an.

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